Notfallmedizin

Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Anästhesiologie beschäftigen sich aufgrund ihres Fachgebietes täglich mit lebenswichtigen Funktionen des Körpers und deren Störungen. Daher liegt es nahe, diese Kompetenz auch in Notfallsituationen zu nutzen.
 

Notarztdienst Lüneburg

Immer wenn eine größere Schadenslage Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei vor besondere Herausforderungen stellt und Menschen in Not sind, ist auch der Leitende Notarzt vor Ort. In Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung vor Ort und dem Organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes werden diese Großeinsätze abgearbeitet.

Der Leitende Notarzt ist ein besonders erfahrener und speziell ausgebildeter Notfallmediziner, der vor Ort die Gesamtlage „sichtet“, die Patientenversorgung festlegt, die richtige Aufnahmeklinik organisiert und sein medizinisches Fachwissen in die Abarbeitung von Großschadenslagen mit einbringt.

Zu den Aufgaben des Notarztes gehören u. a.

  • das gezielte Einleiten lebensrettender Sofortmaßnahmen,
  • die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung lebenswichtiger Körperfunktionen,
  • die Therapie akut lebensbedrohlicher Erkrankungen,
  • die fachgerechte Betreuung und Behandlung von Notfallpatienten beim Transport in die Klinik.

Träger des Rettungsdienstes in Hansestadt und Landkreis ist der Landkreis Lüneburg. Das im Landesrettungsdienstgesetz vorgeschriebene System ist im Landkreis Lüneburg seit dem Jahr 2000 fest etabliert. Rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, steht ein kompetenter LNA zusammen mit einem Rettungsassistenten von ASB und DRK als „Organisatorischer Leiter Rettungsdienst“ zur Verfügung. Nach Alarmierung durch die Rettungsleitstelle des Landkreises ist dieses Team in weniger als 30 Minuten am Einsatzort und kann dort die Koordination der notwendigen medizinischen Maßnahmen übernehmen.

  

Das Klinikum Lüneburg stellt die eingesetzten 12 Notärztinnen und Notärzte, die alle aus der Klinik für Anästhesiologie des Klinikums Lüneburg kommen. Die Organisation und die Dienstaufsicht des Notarztdienstes Lüneburg obliegt dem Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie.
Das Landesrettungsdienstgesetz des Landes Niedersachsen sieht einen hoch spezialisierten Dienstposten für einen Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) vor. Der ÄLRD ist unter anderem verantwortlich für die Ausbildung des Personals, die Ausrüstung und das Qualitätsmanagement des gesamten Rettungsdienstes der Hansestadt und des Landkreises Lüneburg. Seit 2009 ist ein speziell ausgebildeter Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie mit der Hälfte seiner Arbeitszeit zum Landkreis Lüneburg abgeordnet, um dort die Funktion des Ärztlichen Leiters Rettungsdienst (ÄLRD) wahrzunehmen. 

Im Landkreis Lüneburg werden zwei solcher Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) eingesetzt, jeweils eines durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und eines durch den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Insgesamt werden diese Fahrzeuge mit ihren Besatzungen jährlich über 4.000 Mal zu Unfällen und schweren Erkrankungen entsandt. 
Nach einer speziellen Ausbildung und Prüfung in der Notfallmedizin versehen Ärzte/Ärztinnen aus dem Medizinischen Zentrum, den beiden Chirurgischen Kliniken sowie zu einem großen Teil aus der Klinik für Anästhesiologie Dienst mit einem Rettungsassistenten auf den beiden Notarzteinsatzfahrzeugen.
 

Innerklinischer Notfalldienst

Über ein klinikinternes Notruftelefon wird ein speziell ausgebildetes und ausgerüstetes Team, bestehend aus einem Arzt und einer Schwester/einem Pfleger zum Notfall im Krankenhaus gerufen. Diese versorgen den Patienten/die Patientin mit dem Personal der Station und transportieren den Patienten, wenn nötig, auf die Intensivstation.

Zur Bewältigung von größeren Schadensfällen im Klinikum (z. B. ein Brand, Evakuierung) liegen detaillierte Katastrophenschutzpläne vor. Für solche Situationen, die eine zentrale Führungsstruktur benötigen, gibt es einen Alarmplan, der auch die Einrichtung einer Krankenhauseinsatzleitung vorsieht. Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie sind dabei fest eingebunden.