Leben mit fortgeschrittenem Prostatakrebs: Aktuelle Therapie

05. Dezember 2023, 19:00 bis 20:00 Uhr

Präsenzveranstaltung im Hörsaal des Klinikums und Online-Vortrag

Referentin/Referent:

  • Oberarzt Ahmad Soukkar
  • Oberarzt Dr. Maurizio Aragona
    Klinik für Urologie

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Bei Prostatakrebs (Prostatakarzinom) handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes. Mit knapp 23 Prozent ist er in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern und steht mit einem Anteil von rund 11,6 Prozent hinter Lungenkrebs an zweiter Stelle der für Männer zum Tod führenden Krebserkrankungen.

Vor dem 50. Lebensjahr ist Prostatakrebs selten, die meisten Neuerkrankungen treten in einem Alter ab ca. 70 Jahren auf. Die Wahrscheinlichkeit, fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben zu sein, liegt bei 89 Prozent und ist die zweithöchste unter allen Krebserkrankungen in Deutschland. Etwa 9 von 10 Männern mit diagnostiziertem Prostatakrebs sterben also nicht an diesem Krebs, sondern an einer anderen Ursache. Dazu kommen noch diejenigen Männer, die zwar ein Prostatakarzinom haben, dies aber nie erfahren: Bei systematischen Untersuchungen von Verstorbenen, sogenannten Autopsie-Studien, werden bei 9 von 10 über 90-jährigen Toten Prostatakrebs-Zellen gefunden.

Aufgrund der demographischen Entwicklung ist zu erwarten, dass sowohl neu auftretende als auch bestehende Fälle dieser Erkrankung zunehmen werden. Alle Maßnahmen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Prostatakarzinoms müssen diese Zunahme berücksichtigen.

In der Frühphase der Erkrankung verläuft Prostatakrebs in den meisten Fällen ohne Symptome. Die Aussagekraft eines PSA-Tests (Messung des Prostata-spezifischen Antigens PSA im Blut) zur Früherkennung des Prostatakarzinoms ist sehr umstritten. Bei familiärer Häufung von Prostatakrebs ist ein solches Screening ab dem 45. oder auch bereits 40. Lebensjahr trotzdem ratsam. Wenn der Krebs die Drüse nicht überschritten hat (sog. lokal begrenztes Prostatakarzinom), ist eine Heilung durch Operation oder Bestrahlung möglich. Liegen bereits Metastasen vor, können verschiedene Therapieverfahren entweder einzeln oder kombiniert angewendet werden, um den Krankheitsverlauf aufzuhalten, die Lebenszeit zu verlängern und Beschwerden zu lindern.

Für die Therapie eines fortgeschrittenen Prostatakarzinoms wurden in den vergangenen 20 Jahren verschiedene und immer vielversprechendere Medikamente entwickelt. Es sind sehr teure Medikamente, die den Patienten nur unter besonderen Bedingungen angeboten werden können. Durch diese Therapie ist es aber gelungen, auch bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren eine Lebensverlängerung mit vergleichsweise geringen Beschwerden zu ermöglichen.

Die Referenten werden einen Überblick über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten einer Prostatakrebserkrankung geben, insbesondere über die Therapie fortgeschrittener Formen des Prostatakarzinoms. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, vor Ort oder im Chat Fragen zu stellen.

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