Nuklearmedizin

Die Nuklearmedizin ist eine funktionelle Bildgebung zur Darstellung von Stoffwechselprozessen. Sie liefert damit wichtige, ergänzende Informationen in der Diagnostik.

In der Regel wird ein schwachradioaktives Nuklid an einen Trägerstoff gebunden und anschließend appliziert.

Die Bildgebung erfolgt durch eine Gammakamera, die die vom Patienten ausgehende Strahlung erkennt und in ein szintigraphisches Bild umwandelt. Dadurch kann auf die räumliche Verteilung und auf mögliche zeitliche Veränderungen geschlossen werden.

Bei dem Radionuklid handelt es sich in der Regel um einen kurzlebigen Gammastrahler. Der Trägerstoff unterscheidet sich je nach zu untersuchendem Organ. Die eingesetzten Radiopharmaka sind gut verträglich, die Strahlenbelastung ist insgesamt sehr gering.

 

Auch wenn bei der geringen Strahlenbelastung kein wesentliches Risiko besteht, ist bei schwangeren oder stillenden Frauen sowie bei Kindern eine besondere Vorsicht geboten. Eine Untersuchung sollte nur im Ausnahmefall, zum Beispiel zum Staging einer malignen Grunderkrankung oder zur Abklärung einer Nierenfunktionseinschränkung erfolgen.

Die Befunde werden radiologisch mit vorhandenen CT- oder MRT-Aufnahmen korreliert, des Weiteren erfolgt meist eine Besprechung im interdisziplinären Setting zusammen mit Ihren behandelnden Klinikern, z. B. im Rahmen von Tumorkonferenzen.

Nuklearmedizinische Untersuchungen

Es steht eine Vielzahl an diagnostischen Verfahren in der Nuklearmedizin zur Verfügung. Bei weiterführenden Fragen, zum Beispiel zur Verfügbarkeit und Durchführung seltener Untersuchungen, können Sie sich gerne direkt an uns wenden.

Neben den genannten diagnostischen Verfahren gibt es auch die Anwendung von Radionukliden zur Therapie, beispielsweise in der Radiojodtherapie bei bösartigen oder gutartigen Schilddrüsenerkrankungen. Die Radiojodtherapiestation C.3 wird als Belegstation von Frau Helmich-Kapp des Schilddrüsenzentrums im Wendischen Dorfe betreut.

Skelettszintigraphie

  • Zeitaufwand ca. 3 Std.
  • Darstellung des Knochenstoffwechsels
  • Indikation u. a.: Prothesenlockerung oder -infektion, Knocheninfektion, Knochentumoren und -metastasen, Arthritis und rheumatische Erkrankungen

Lungenszintigraphie

  • Zeitaufwand ca. 1 Std.
  • Darstellung der Lungenbelüfung und -durchblutung
  • Indikation u. a.: Lungenarterienembolie, chronisch thrombembolische pulmonale Hypertonie, Perfusionsbeurteilung von Lungenoperation

Myokardszintigraphie

  • Zeitaufwand ca. 4 Std.
  • Nicht-invasive Darstellung der Herzmuskeldurchblutung in Belastungs- und Ruhesituation
  • Indikation u. a.: Ausschluss einer Koronaren Herzkrankheit (KHK), Beurteilung bei bekannter KHK zur Prognosebeurteilung und Therapieplanung

Niere und harnableitendes System

  • Zeitaufwand ca. 1 Std.
  • Darstellung der Nieren und ableitenden Harnwege
  • Indikation u. a.: Harnstauung, Nierenfunktionseinschränkung, Verlaufskontrolle unter Harnableitung, vor geplanter Lebendspende

Wächterlymphknoten-Lokalisations-Diagnostik

  • Zeitaufwand ca. 30 Min.
  • Präoperative Markierung des Wächterlymphknotens
  • Indikation u. a.: Mammakarzinom, Vulvakarzinom, Peniskarzinom

Schilddrüse

  • Zeitaufwand ca. 30 Min.
  • Darstellung der Schilddrüse
  • Indikation u. a.: Schilddrüsenknoten, latente oder manifeste Schilddrüsenüberfunktion

Nebenschilddrüse

  • Zeitaufwand ca. 2 Std.
  • Darstellung der Nebenschilddrüse
  • Indikation u. a.: primärer Hyperparathyreoidismus, Verdacht auf Nebenschilddrüsenektopie, Zustand nach Replantation der Nebenschilddrüse

Gehirn / DatScan

  • Zeitaufwand ca. 4 Std.
  • Darstellung relevanter dopaminerger Strukturen im Gehirn
  • Indikation u. a.: Differenzierung von neurodegenerativen und nicht neurodegenerativen Parkinson- oder Tremor-Syndromen

Palliative Schmerztherapie bei diffuser Skelettmetastasierung

  • Rasche Schmerzlinderung mit lang anhaltender Wirkung
  • Indikation: Knochenschmerzen

Technische Ausstattung

In der Nuklearmedizin ermöglich eine moderne SPECT-fähige Doppelkopf-Gammakamera neben einem hohen Patientenkomfort durch optimale Lagerung und eine offene Gantry hochqualitative Bildergebnisse. Diese bilden die Grundlage zur computergestützten quantitativen Nachverarbeitung. Des Weiteren kann eine sekundäre Fusion der SPECT-Daten mit Bilddaten einer CT einen genauen Aufschluss über anatomische Verhältnisse liefern.

Ihr Ansprechpartner/Ihre Ansprechpartnerin

Prof. Dr. med. Thomas Rodt

Chefarzt

Facharzt für Radiologie
 

Dr. med. Corinna Kade

Oberärztin

Fachärztin für Radiologie
Fachärztin für Nuklearmedizin