Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung)

Eine Kardiomyopathie ist eine Erkrankung des Herzmuskels, die nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einer Fehlfunktion des Herzens einhergeht.

Es gibt folgende wichtige Einteilungen:

  1. Die dilatative Kardiomyopathie (DCM), bei der zunächst nur die linke Herzkammer, später alle Herzhöhlen erheblich erweitert sind. Das Herz zieht sich im Vergleich zu gesunden Herzen nur schwach zusammen. Als Symptom tritt hauptsächlich Luftnot auf. Ursächlich für diese Form der Kardiomyopathie sind in erster Linie eine durchgemachte Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder eine koronare Herzkrankheit, weiterhin auch ein nicht ausreichend behandelter arterieller Hypertonus.

  2. Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM), bei welcher der Herzmuskel, vor allem der der linken Kammer, im Vergleich zu einem gesunden Herzen erheblich verdickt ist. Dadurch wird der Herzmuskel steifer, und der Einstrom des Blutes in der Erschlaffungsphase (Diastole) wird behindert. Durch den darauf folgenden Blutrückstau, vor allem in Richtung der Lungen, kommt es auch hier zu Luftnot, insbesondere bei Belastung. Bei einer Anzahl von Patienten besteht eine ungleichmäßige (asymmetrische) Verdickung der linken Herzkammer mit besonderer Verdickung von Teilen der Herzscheidewand. Hierdurch kommt es zu einer Ausflussbehinderung der linken Herzkammer während der Auswurfphase des Herzmuskels. Diese Erkrankung trägt den Namen hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM). Ursache ist meist eine erbliche Veranlagung.

  3. Die restriktive Kardiomyopathie. Dies ist eine vergleichsweise seltene Erkrankung, bei der die Herzkammern normal weit und die Muskulatur von normaler Stärke, die Elastizität des Herzens jedoch vermindert ist. Hierdurch wird die Füllung des Herzens in der Erschlaffungsphase behindert.

Auch hier sind die Behandlungsmöglichkeiten, je nach Art der Kardiomyopathie, vielfältig. Insbesondere gibt es bei der dilatativen Kardiomyopathie die Möglichkeit der Implantation eines sogenannten Resynchronisationssystems (CRT). Hiermit kann, unter bestimmten Voraussetzungen, durch Beeinflussung des Pumpverhaltens eine deutliche Steigerung der Lebensqualität erreicht werden.