Die Magnet4Europe-Studie
Magnet4Europe ist eine europaweite, von der EU geförderte Interventionsstudie, die von 2020 bis 2023in sechs europäischen Ländern in Kooperation mit der University of Pennsylvania durchgeführt wird. In Deutschland nehmen 21 Kliniken an dieser Studie teil. Zielsetzung ist die Verbesserung von psychischer Gesundheit und Wohlbefinden für Pflegekräfte und Ärzte, Verbesserung von Patienten-Outcomes (Pflegequalität, Patientenzufriedenheit) und Patientensicherheit durch Umstellung der Arbeitsumgebung anhand der Magnet-Prinzipien. In Deutschland ist der Kooperationspartner die Technische Universität Berlin unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Busse
Woher stammt das Magnet-Konzept?
Das Phänomen der Magnet-Krankenhäuser wurde erstmals in den 1980er-Jahren von der Pflegewissenschaftlerin Linda Aiken in den USA wissenschaftlich untersucht. In dieser Zeit eines „Pflegenotstands“ gab es vereinzelte Krankenhäuser, die trotz der herrschenden Situation genug gute Mitarbeiter in der Pflege gewinnen und binden konnten. Gleichzeitig hatten diese Krankenhäuser einen hohen Patientenzulauf und bessere Behandlungsergebnisse als andere Kliniken.
Mit ihren Untersuchungen konnte Linda Aiken belegen, dass diese Krankenhäuser bestimmte Gemeinsamkeiten hatten. Ein Kernmerkmal war unter anderem die besondere Wertschätzung der Leistung der Pflege im Genesungsprozess der Patienten. Aus diesen Kernmerkmalen entwickeltet sich das „Magnet-Konzept“. Heute gibt es weltweit mehr als 500 zertifizierte Magnetkrankenhäuser. In Europa aber gibt es bisher nur ein Magnet-Krankenhaus – das Universitätsklinikum in Antwerpen, Belgien.
Im nachfolgenden Video stellt Ihnen Katrin Müller-Dümke, Projektleiterin der Magnet4Europe-Studie am Klinikum Lüneburg, das Magnet-Konzept vor:
Warum beteiligt sich das Klinikum an Magnet4Europe?
„Die Magnet4Europe-Studie ist für uns eine weitere Maßnahme zur Stärkung und Weiterentwicklung der Pflege. Sie bietet die einmalige Gelegenheit die Arbeitsbedingungen in der Pflege und unsere Versorgungsqualität noch weiter zu verbessern. Wir erhoffen uns viele neue Impulse und freuen uns auf einen regen Austausch mit unserem Partnerkrankenhaus, dem Jersey Shore Medical Centre.“ Dipl. Kfm. (FH) Michael Kossel, Pflegedirektor Klinikum Lüneburg.
Im nachfolgenden Video gibt Ihnen Katrin Müller-Dümke allgemeine Informationen über die Magnet4Europe-Studie am Klinikum Lüneburg:
Unser Partnerkrankenhaus
Partnerkrankenhaus des Klinikums Lüneburg im Rahmen der Magnet4Europe-Studie ist das Jersey Shore University Medical Centre (Hackensack Meridian Health) in Neptune City, New Jersey. Es ist ein gemeinnütziges Akutkrankenhaus mit 646 Betten und befindet sich im Garden State New Jersey an der Ostküste der USA, ca. 100 km südlich von New York City.
Projektverlauf
Januar 2020 |
Offizieller Start der Magnet4Europe-Studie |
Dezember 2020 |
Erste Mitarbeiterbefragung |
Mai 2021 |
Studienstart für das Klinikum Lüneburg |
Juni 2021 |
Erster Kontakt zu US-Partnerkrankenhaus |
Juli/August 2021 |
Gap-Analyse (Stärke-Schwächen-Analyse anhand der Magnet-Kriterien) |
Oktober 2021 |
Bearbeitung der durch die Gap-Analyse identifizierten Schwerpunkte |
2022 |
Besuch einer Delegation des US-Partnerkrankenhauses bei uns in Lüneburg |
April 2022 |
Zweite Mitarbeiterbefragung |
2022/2023 |
Besuch einer Lüneburger Delegation beim US-Partnerkrankenhaus in New Jersey |
April 2023 |
Dritte Mitarbeiterbefragung |
Dezember 2023 |
Ende der Studie |