Strahlentherapie bei Lungenkrebs

Das Bronchialkarzinom ist ein relativ häufig auftretender Tumor. Er macht bei Männern 20 bis 25 Prozent aller bösartigen Erkrankungen aus, auch bei Frauen steigt die Anzahl der Neuerkrankungen. Bronchialkarzinome treten häufig – jedoch nicht ausschließlich – bei Rauchern auf. Prinzipiell unterscheidet man kleinzellige von nicht-kleinzelligen Tumoren.

Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom wird als Erstbehandlung meist eine Chemotherapie durchgeführt, an die sich die Bestrahlung anschließt.

Beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs ist in den frühen Stadien die Operation die Therapie der Wahl. Je nach Ausdehnung des Tumors kann eine anschließende Nachbestrahlung sinnvoll sein. Ist eine Operation nicht möglich, so kann die Bestrahlung als alleinige Therapieform oder in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt werden.

Bestrahlungsplanung und -vorbereitung bei Lungenkrebs

Vor der Strahlentherapie wird ein Computertomogramm (CT) des Brustkorbs in der Position angefertigt, in der Sie später bestrahlt werden. In den so erzeugten Schichtbildern zeichnet der Arzt das gewünschte Bestrahlungsvolumen ein. Dann wird die Bestrahlungstechnik festgelegt, mit der die günstigste Verteilung der Strahlendosis erzielt wird. Dabei wird darauf geachtet, dass die Tumorregion eine möglichst hohe und gleichmäßig verteilte Dosis erhält, während die gesunde Lunge und das Herz bestmöglich geschont werden.

Was wird bei Lungenkrebs bestrahlt?

Das Bestrahlungsfeld umfasst neben der unmittelbaren Tumorregion meist auch die umgebenden Lymphabflusswege.

Risiken und Nebenwirkungen

Man unterscheidet akute Nebenwirkungen, die während oder unmittelbar nach der Bestrahlung auftreten, von chronischen Nebenwirkungen oder Spätreaktionen. Letztere können mitunter Monate bis Jahre nach einer Bestrahlung beobachtet werden.

Als akute Nebenwirkung kann die Haut im Bestrahlungsfeld mit Trockenheit oder Rötung reagieren (ähnlich wie nach einem intensiveren Sonnenbad). Wenn die Speiseröhre im Bestrahlungsfeld liegt, können Schluckbeschwerden auftreten. Diese kann man meist erfolgreich behandeln. Sie sollten solche Symptome deshalb umgehend mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

An Spätreaktionen können Verfärbungen der Haut sowie Verhärtungen des Unterhautgewebes auftreten. Da es unvermeidbar ist, einen Teil des gesunden Lungengewebes mitzubestrahlen, kann es Wochen bis Monate nach der Behandlung zu entzündlichen Veränderungen kommen. Diese können ohne Beschwerden ablaufen, sind jedoch im Röntgenbild als Verdichtung sichtbar. Später können auf dem Boden solcher Entzündungen sogenannte Fibrosen entstehen. Darunter versteht man eine Vernarbung des Lungengewebes. Die Symptome der Lungenfibrose können Hustenreiz und eine Verminderung der Atemkapazität sein.

Ein Teil des Herzens wird ebenfalls mitbestrahlt. Manchmal kann dadurch eine Verminderung der Herzleistung oder eine vermehrte Neigung zu Verengungen der Herzkranzgefäße begünstigt werden.

Wie soll man sich während der Bestrahlung verhalten?

Geben Sie das Rauchen auf oder schränken Sie es zumindest ein! Raucher vertragen die Bestrahlung schlechter, Nebenwirkungen treten früher auf. Außerdem ist bei Patienten mit Bronchialkarzinom oft die Funktion der Lunge durch die Erkrankung oder auch durch die Operation bereits vermindert. Auch besteht häufig ein chronischer Husten. Der blaue Dunst kann diese Symptome verstärken!

Auch Alkohol sollte allenfalls in Maßen genossen werden. Auf „Scharfe Sachen“ – also alles Hochprozentige, v. a. Schnaps – sollten Sie verzichten.

Falls Schluckbeschwerden auftreten, sind heiße oder scharf gewürzte Nahrungsmittel zu meiden. Das gilt auch für Getränke, die viel Säure enthalten.

Im Bereich des Bestrahlungsfeldes sollten Sie sich keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen (Haut abdecken, keine Sonnenschutzcremes!). Auch in den ersten Monaten nach der Bestrahlung kann die Haut noch eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit aufweisen. Nehmen Sie bitte erst dann ein Sonnenbad, wenn eventuelle Strahlenreaktionen an der Haut vollständig abgeklungen sind, und verwenden Sie dann ein Sonnenschutzpräparat mit hohem Lichtschutzfaktor.

Weitere Informationen

Detaillierte Informationen zum Thema Lungenkrebs finden Sie unter anderem auf den Seiten der Deutschen Krebshilfe.