Das Klinikum Lüneburg veranstaltet in diesem Herbst erstmals ein OP-Fachforum. Am 26. Oktober sind Pflegefachkräfte aus ganz Norddeutschland in die Hansestadt eingeladen. Im Mittelpunkt: Innovationen und Neuerungen, aber auch die Herausforderungen der Branche werden Thema sein. Unter anderem berichtet die Pflegerische Leitung des Zentral-OPs aus ihrem Alltag.
Wenn Anita Böther von ihrem Beruf erzählt, dann ist ihr die Überzeugung anzusehen. Mehrmals klingelt während des Gesprächs das Telefon, eine richtige Pause hat sie als Pflegerische Leitung des Zentral-OPs am Lüneburger Klinikum selten. Und trotzdem sagt die 56-Jährige: „OP-Schwester zu sein ist das Beste, was es gibt. Das können sich Außenstehende wahrscheinlich schwer vorstellen, aber der OP ist eine ganz eigene Welt. Die Stimmung ist gut und wir haben ein richtig nettes Miteinander.“
Pflegefachkräfte wie Anita Böther sorgen neben den Ärztinnen und Ärzten für den reibungslosen Ablauf einer Operation. Sie bereiten alles vor, betreuen die Patienten und unterstützen das Operationsteam. Mehr als 50 Fachkräfte sind es in Lüneburg. Nicht alle von ihnen sind beim Klinikum angestellt, die Leiharbeit hat auch die Region Nordostniedersachsen erreicht. „Das ist ein großes Problem in der Branche. Damit müssen wir offen umgehen“, so der Geschäftsführer des Klinikums, Dr. Michael Moormann, der für Leiharbeitskräfte sehr viel tiefer in die Tasche greifen muss. „Davon landet allerdings nur der allerkleinste Teil bei den Pflegefachkräften, der Großteil geht an die Agenturen. Mittlerweile tummeln sich sogar amerikanische Wagniskapital-Firmen auf diesem Markt.“ Für die sowieso schon finanziell angeschlagenen Krankenhäuser sei das schwierig.
Für OP-Leiterin Anita Böther bedeutet das einen Mehraufwand in der Koordination – eine Herausforderung, die ihren Job neben den wachsenden Dokumentationspflichten in den letzten Jahren verändert hat. Trotzdem sei auch viel Gutes dazugekommen. „Wir operieren hier inzwischen mit einem DaVinci-Roboter. Es ist toll, diesen medizinischen Fortschritt mitzuerleben und zu sehen, was alles möglich ist“, sagt sie. Wichtig sei dabei auch immer der Blick über den eigenen Tellerrand, zum Beispiel bei Treffen mit Kollegen aus anderen Krankenhäusern.
Eine Möglichkeit dazu bietet das 1. Lüneburger OP-Fachforum, zu dem am Samstag, den 26. Oktober, Pflegefachkräfte ins Klinikum eingeladen sind. „Wir werden auch eine OP-Führung anbieten, und wer möchte, kann sich im Anschluss die Stadt anschauen“, freut sich Pflegedirektor Patrick Evel, der durch den Tag führen wird. Außerdem gibt es Vorträge und die Möglichkeit zum Netzwerken.
Weitere Infos unter https://www.klinikum-lueneburg.de/op-fachforum