AltersTraumaZentrum (ATZ)

Stürze bei älteren Menschen im Alter ab 70 Jahren sind eine besondere Herausforderung und führen häufig zu erheblichen Folgen. Am Anfang steht die knöcherne Verletzung, in deren Folge es oft zu einer Gefährdung der Selbsthilfefähigkeit kommt. Begleiterkrankungen in Verbindung mit einem reduzierten Allgemeinzustand können den Heilungs- und Mobilisierungsprozess negativ beeinflussen. Bleibende Behinderungen beeinträchtigen oft die weitere Lebensführung und/oder erhöhen den Pflegebedarf.

Um in dieser komplexen Problemstellung helfen zu können, hat das Klinikum Lüneburg ein zertifiziertes AltersTraumaZentrum (ATZ) eingerichtet.

Enge Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel

Im AltersTraumaZentrum arbeiten die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie die Klinik für Geriatrie auf Augenhöhe zum Wohl der Patienten zusammen. In enger Abstimmung haben beide Kliniken eine gemeinsame Strategie zur Optimierung der Behandlung verunfallter Menschen in höherem Lebensalter entwickelt. Das gemeinsam erarbeitete Konzept wird regelmäßig nach DIN ISO 9001:2015 als AltersTraumaZentrum zertifiziert, wodurch eine kontinuierliche und nachhaltig hohe Qualität gewährleitet ist.

Das im Vordergrund stehende gemeinsame Ziel ist es, älteren Menschen nach Verletzungen wieder zu Mobilität und damit besserer Lebensqualität zu verhelfen und – wenn möglich – eine Rückkehr nach Hause zu ermöglichen.

In der Unfallchirurgie wird mit modernen Implantaten gearbeitet, die eine möglichst hohe Belastungsstabilität als Grundlage für die Mobilisierbarkeit ermöglichen. Von Beginn ergänzen Altersmediziner (Geriater) die operative Behandlung durch eine individuelle Therapie der Begleiterkrankungen und setzen sie anschließend federführend fort. Diese Behandlung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team aus Fachpflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten sowie Neuropsychologen, die spezialisiert auf die besonderen Anforderungen der Behandlung älterer Patienten sind.

Entscheidend ist die unfallchirurgische und altersmedizinisch-geriatrische Zusammenarbeit bereits ab der Patientenaufnahme, um unterschiedliche Kompetenzen/Expertisen bestmöglich zu nutzen.
Nach der Operation und Verlegung zur geriatrischen Komplexbehandlung in die Klinik für Geriatrie sichern regelmäßige Visiten der Geriater und der Unfallchirurgen einen guten Austausch und kontinuierlichen Informationsfluss zur Situation jedes einzelnen Patienten.