Entlassmanagement im Klinikum Lüneburg

Was ist das Entlassmanagement?

Das Ziel des Entlassmanagements ist es, eine lückenlose Anschlussversorgung der Patienten zu organisieren, wenn nach Abschluss der Krankenhausbehandlung noch weitere Unterstützung erforderlich ist, um das Behandlungsergebnis zu sichern. Dazu leitet das Krankenhaus erforderliche medizinische oder pflegerische Maßnahmen bereits während des stationären Aufenthaltes ein.

Die Patienten werden über alle Maßnahmen des Entlassmanagements durch das Krankenhaus informiert und beraten. Alle geplanten Maßnahmen werden mit ihnen abgestimmt. Wenn die Patienten es wünschen, werden ihre Angehörigen oder Bezugspersonen zu den Informationen und Beratungen hinzugezogen.

Aufnahme der Patienten

Jeder stationäre Patient wird bei der Aufnahme gefragt, ob er am Entlassmanagement teilnehmen möchte. Die Zustimmung oder Ablehnung erfolgt schriftlich mit der Unterschrift des Patienten.

Wenn der Patient aufgrund seines Zustandes nicht in der Lage ist, die Entscheidung zu treffen (Aufnahme des Patienten über die Notaufnahme), wird dieser oder sein gesetzlicher Betreuer während des stationären Aufenthaltes innerhalb der ersten 48 Stunden befragt.

Wird trotz bestehenden Bedarfs kein Entlassmanagement durchgeführt, weil der Patient die Teilnahme ablehnt, kann dies dazu führen, dass Anschlussmaßnahmen möglicherweise nicht rechtzeitig eingeleitet werden oder beginnen. Bei Anträgen auf Leistungen der Kranken-/Pflegekassen kann eine spätere Antragstellung zur Folge haben, dass der Leistungsanspruch erst zu einem späteren Zeitpunkt entsteht.

Einschätzung des Hilfebedarfs

Die Einschätzung des Hilfebedarfs erfolgt durch die Pflegefachkräfte auf den Stationen in der Pflegeanamnese innerhalb der ersten 48 Stunden nach der stationären Aufnahme des Patienten. In der Pflegeanamnese werden nach den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) nach Juchli (1977) die Einschränkungen des Patienten systematisch und digital erfasst.

Die ATL werden wie folgt unterteilt:

  • Wachsein und Schlafen
  • Bewegen
  • Waschen und Kleiden
  • Essen und Trinken
  • Ausscheidung
  • Körpertemperatur regulieren
  • Atmen
  • Für Sicherheit sorgen
  • Beschäftigen
  • Kommunizieren
  • Kind/Frau/Mann sein
  • Sinn finden

Darüber hinaus werden bei allen Patienten ein Ernährungsscreening und eine Sturzrisikoermittlung durchgeführt. Sofern die stationären Patienten einen sehr komplexen Versorgungsbedarf aufweisen, werden diese mithilfe des Barthel-Index und der Bradenskala differenzierter erfasst.

Das Team des Entlassungsmanagements (früher: Sozialdienst)

Sollte bereits bei der Aufnahme und/oder im Verlauf Ihres Aufenthaltes im Klinikum Lüneburg ein weiterer medizinischer oder pflegerischer Betreuungsbedarf nach der Entlassung abzusehen sein, informieren die Ärzte das Team des Entlassungsmanagements.

Gemeinsam mit Ihnen, Ihren Angehörigen, den Ärzten und dem Pflegepersonal sowie weiteren an der Entlassungsplanung beteiligten Fachbereichen wird der jeweilige Versorgungsbedarf ermittelt und abgestimmt.

Es wird in medizinische, teilstationäre und stationäre Rehabilitationsmaßnahmen sowie in ambulante und stationäre pflegerische Versorgung übergeleitet:

  • Die Mitarbeiter informieren Sie über alle damit verbundenen, sozialrechtlichen Fragen
  • Sie unterstützen Sie bei der schriftlichen Antragstellung
  • Wir nehmen Kontakt zu Leistungsträgern, Rehabilitationskliniken sowie zu Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege auf und stimmen den Entlassungstermin ab

Das Team des Entlassungsmanagements arbeitet auch mit erfahrenen Berufsgruppen außerhalb des Klinikums zusammen und kann Sie ggfs. zu wohnortnahen Beratungs- und Auskunftsstellen informieren.

Ziel ist die Sicherstellung einer zeitnahen, nahtlosen und adäquaten Weiterversorgung nach Ihrer Entlassung.

Ihre Ansprechpartnerin für Fragen oder Zuständigkeitsklärungen:

Melanie Müller
Assistentin Entlassungsmanagement
Mo. bis Fr. von 10 bis 13 Uhr
Tel. 04131 77 2773
Mail

Entlassung der Patienten

Bei vielen geplanten Interventionen werden auch sogenannte Behandlungspfade angewendet, die den Prozess von der Aufnahme bis zur Entlassung genau beschreiben. Somit weiß der Patient schon bei der Aufnahme, wann er wieder entlassen wird. Es gibt jedoch auch Erkrankungen, bei denen die Entlassung von bestimmten Laborparametern oder Befunden abhängig ist. Bei diesen wird die Entlassung des Patienten nach Möglichkeit einen Tag vorher geplant. Wir wissen jedoch auch, dass die Genesung am schnellsten im gewohnten Umfeld erreicht wird. Daher entlassen wir unsere Patienten auch am Nachmittag, wenn die Laborparameter und Befunde es zulassen.

Bei der Entlassung erhält der Patient die blaue Patientenmappe, die er bei seiner Aufnahme vom Klinikum erhalten hat, zurück. Diese hat folgende Inhalte:

  • Mitgebrachte Befunde
  • Medizinische Pässe (Röntgenpass, Implantatepass etc.)
  • Flyer oder Visitenkarte der Station
  • Entlassungsbrief bzw. vorläufigen Entlassungsbrief für den weiterbehandelnden Arzt

Wenn der Patient häusliche Krankenpflege oder Pflegesachleistungen vor der stationären Aufnahme in Anspruch genommen hat, wird der Pflegedienst über das Entlassungsdatum rechtzeitig informiert. Bei Bedarf wird der weiterbehandelnde Arzt ebenfalls konsultiert.

Nach jeder Entlassung können zu Hause beim Patienten oder bei den Kollegen in den weiterbehandelnden Einrichtungen Fragen auftauchen. Daher ist es uns sehr wichtig, dass unseren Patienten ein Ansprechpartner zur Verfügung steht. Die Pflegefachkräfte sowie Stationsärzte sind über die Telefonnummer auf dem Flyer, der Visitenkarte oder dem Arztbrief erreichbar.

Suche nach ambulanten Pflegediensten, Pflegeheimen oder Hilfsmittelversorgern

Da wir Ihnen aus gesetzlichen Gründen keine Empfehlung zu weiterversorgenden Einrichtungen, wie beispielsweise Sanitätshäusern, Pflegediensten, Pflegeheimen etc. geben dürfen, finden Sie nachfolgend Links, die Ihnen bei der Suche behilflich sein können:

Pflegedienste und Pflegeheime:

Hilfsmittelversorger:

Apotheken:

Häufig gestellte Fragen rund um das Entlassmanagement