Die Geriatrischen Stationen

Neben einer akuten Erkrankung, die zu einem Aufenthalt im Krankenhaus führt, können gerade im Alter zahlreiche Erkrankungen und chronische Störungen zu dauerhaften Beschwerden führen und den Alltag einschränken. Die Folgen sind oft langwierige Krankenhausaufenthalte, oftmals sogar Hilfs- und Pflegebedürftigkeit.

Durch eine frühzeitige und altersgerechte Diagnostik und Therapie wollen wir diese Folgen möglichst vermeiden. Auf unseren Geriatrischen Stationen führen wir vom Aufnahmetag an eine therapeutisch-rehabilitative Behandlung durch, immer orientiert an den individuellen Bedürfnissen der Patienten. Das Ziel unserer Arbeit ist es, die Selbstständigkeit unserer Patienten zu erhalten, wiederherzustellen oder mindestens zu verbessern. Die Rückkehr der Patienten in ihre gewohnte Umgebung ist dabei unser angestrebtes Ziel.

Allgemeingeriatrische Station D.0

Die Station für geriatrische Frührehabilitation der Klinik für Geriatrie verfügt über 20 Betten, die Räumlichkeiten wurden nach den modernsten Standards eingerichtet und gemäß der Bedürfnisse älterer Menschen gestaltet.

Insbesondere wurde auf behindertengerechte große Zimmer und Bäder in hellem und freundlichem Design geachtet, die ausreichend Platz und Möglichkeiten für eine sichere Mobilisation bieten. Damit sich die Patienten wohlfühlen, wurden für jedes Bett ein eigener Fernseher, ein kleiner Kühlschrank und kleiner Safe im abschließbaren Kleiderschrank eingerichtet.

Direkt auf der Station bzw. dieser direkt angegliedert finden sich die Therapieräume der Physiotherapie, Ergotherapie und Neuro­psychologie, so dass die Wege zur Therapie kurz sind und lange Wege durch das Klinikum entfallen.

In einem für alle nutzbaren Aufenthaltsraum nehmen die Patienten, denen es gesundheitlich möglich ist, ihre Mahlzeiten gemeinsam ein. In diesem Raum finden auch Gruppentherapien statt. Eine hier eingerichtete Küche ermöglicht es, Aktivitäten des täglichen Lebens wie Kochen wieder zu lernen und zu üben.

 

 

 

An den Aufenthaltsraum schließt sich eine Terrasse an. Hier können sich die Patienten bei schönem Wetter im Außenbereich aufhalten und etwas Abstand zum Krankenhausalltag gewinnen. An der frischen Luft wird zusammen mit der Physio­therapie und Ergotherapie die Wieder­erlangung der selbstständigen Mobilität geübt. Dies soll zukünftig auch durch die Anlage eines Gehparks in diesem Bereich unterstützt werden, der unterschiedliche Wegbeläge, Schwellen und Treppenstufen beinhaltet.

Außerdem können die Patienten selbst in einem Beet pflanzen und kleinere Gartenarbeiten ausführen. Alle diese Angebote sollen den Patienten helfen, wieder in ihren Alltag zu Hause hineinzufinden.

Zudem werden Duftpflanzen gesetzt, um die Sinne anzusprechen und ggf. Erinnerungen wachzurufen. Auf diesem Weg kann gerade bei Krankheitsbildern wie Schlaganfall oder Demenz ein Zugang zu den Patienten gefunden werden.

Pflegerische Stationsleitung

Silke Meyer

Pflegerische Leitung Station D.0

Tel. 04131 77 2800

Stefan Jobmann

Stellv. Pflegerische Leitung Station D.0

Tel. 04131 77 2800

Memorystation für demenziell und an Delir erkrankte Patienten

Die im Jahr 2019 neu gegründete Memorystation befindet sich im Hauptgebäude des Klinikums und verfügt über elf Betten. Auch hier finden alle für die Allgemeingeriatrische Station D.0 beschriebenen rehabilitativen Maßnahmen statt. Die Besonderheit ist, dass die hier versorgten Patienten an einer vorbestehenden Demenz erkrankt sind oder im Rahmen der zur Aufnahme führenden akuten Erkrankung ein Delir entwickelt haben.

Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist eine unge­wohnte Situation. Fast alles ist anders als im vertrauten Umfeld. Kommt eine Demenz­erkrankung hinzu, sind der Stress und auch die Sorgen meist noch größer – sowohl für die Patienten als auch für die Angehörigen. Der Alltag in modernen Krankenhäusern ist primär nicht auf Demenzerkrankte ausgerichtet, sondern auf verständige Patienten. Diese wissen und akzeptieren, dass die Abläufe vom morgendlichen Wecken über Körperpflege bis hin zu den festgelegten Visiten- und Essenszeiten von ihrem normalen Alltag abweichen.

Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist das ungleich schwieriger, wenn gewohnte Um­gebung und Abläufe verändert sind. Dem begegnen wir mit besonders geschultem Personal, ggf. spezieller Kost und speziellem Be­schäftigungs­material. Ein besonderes Farb- und Lichtkonzept dient unter anderem als Orientierungshilfe.

   

  

Pflegerische Stationsleitung

Diana Schnitzer

Pflegerische Leitung Memorystation

Tel. 04131 77 2810

Ein Tagesablauf auf den geriatrischen Stationen

Morgens erfolgt eine aktivierende Pflege, das heißt, dass die Patienten nach ihren Möglichkeiten beim Waschen und der Körperpflege mithelfen sollen. Das Pflegepersonal ist hierzu speziell geschult, um die Patienten zum höchsten Maß an Eigenaktivität zu motivieren, das ihre Erkrankung zulässt. Schon die selbst durchgeführte Körperpflege bedeutet Training und beugt einem Muskelabbau vor.

Nach dem Waschen gegen 8 Uhr frühstücken die Patienten gemeinsam, wenn es ihr gesund­heitlicher Zustand zulässt. Uns sind hierbei die Kommunikation und ein Gemeinschaftsgefühl wichtig. Wir wollen einer sozialen Vereinsamung vorbeugen. Studien haben gezeigt, dass im Rahmen einer gemeinsam eingenommenen Mahlzeit auch mehr gegessen und so einer Unterernährung vorgebeugt wird.

Nach dem Frühstück findet eine Gruppentherapie statt. Hierbei stehen gemeinsame kranken­gymnastische Übungen im Vordergrund. Elemente wie Musik, Gesang und Gedächtnis­training bereichern das Programm.

Anschließend wird mit jedem Patienten einzeln geübt, es erfolgt eine individuelle kranken­gymnastische und ergotherapeutische Betreuung, um möglichst große Fortschritte zu erlangen.

Außerdem finden notwendige medizinische Untersuchungen und ärztliche Visiten statt, zu denen natürlich auch wöchentliche Oberarzt- und Chefarztvisiten gehören. Je nach vorliegender Erkrankung erfolgen zusätzliche Visiten durch die Kollegen der Fachabteilungen wie Allgemein­chirurgie, Neurologie und Unfallchirurgie.

Gegen 12 Uhr folgt das Mittagessen. Wichtig ist hierbei, dass es möglichst im Sitzen eingenommen wird, da auch das Sitzen trainiert und die Schluckfähigkeit verbessert.

Nach dem Mittagessen ist bis etwa 14 Uhr eine Mittagspause eingeplant. Viele unserer Patienten können in dieser Pause nach den Anwendungen am Morgen auch durch einen Mittagsschlaf neue Kraft schöpfen.

Nachmittags finden weitere ergo- oder kranken­gymnastische Übungen statt. Außerdem werden von den Ärzten bestimmte Assessments oder neuropsychologische Beurteilungen durchgeführt, z. B. bei Verdacht auf eine dementielle Entwicklung.

Zusätzlich werden Massagen bei starken Muskel­verspannungen veranlasst oder Lymph­drainagen bei Schwellungen im Operations­gebiet. Hierdurch kann häufig eine erhebliche Beschwerdelinderung erreicht werden.

Gegen 17.30 Uhr findet ein gemeinsames Abendessen statt.