Wurde Ende April in den Ruhestand verabschiedet: Dr. Roberto Olianas (2.v.l.) mit Geschäftsführer Dr. Michael Moormann, dem Ärztlichen Direktor Prof. Torsten Kurcharzik und Bürgermeisterin Christel John.
Seine Patienten kamen aus ganz Europa, einmal sogar aus dem Vatikan: Dr. Roberto Olianas, Chefarzt der Klinik für Urologie des Klinikums Lüneburg, hat sich als Operateur für die Rekonstruktion von Harnblasen und Harnröhren weit über die Grenzen Lüneburgs hinaus einen Namen gemacht. Jetzt wurde der Urologe mit 66 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. „Dr. Olianas war ein Glücksfall für die Entwicklung der Urologie am Klinikum Lüneburg. Er hat mit seiner Expertise und seinen Fähigkeiten die Urologie zu einem Leuchtturm mit überregionalem, teils internationalem Ruf entwickelt“, sagte Geschäftsführer Dr. Michael Moormann in seiner Rede bei einer Abschiedsfeier mit Weggefährten, Kollegen und Freunden im Klinikum.
Olianas war seit 2006 Chefarzt am Lüneburger Klinikum. Im Krankenhaus an der Bögelstraße hat ihm besonders die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen sehr gut gefallen. „Komplexe Dinge macht man nicht alleine. Da sind wir über unsere Tumorkonferenz immer im Austausch mit den anderen Fachdisziplinen. Das läuft sehr gut“, weiß Dr. Olianas, der ursprünglich aus Sardinien stammt. Als er 1986 seine Heimat verließ und mit seinem Fiat Richtung Deutschland fuhr, wollte er eigentlich nur ein Jahr als Gast-Arzt in Mainz bleiben.
Die Art, wie dort im Krankenhaus gearbeitet wurde, gefiel dem Italiener sofort. „In der Klinik ist immer viel zu tun, aber die Strukturen hier in Deutschland sind sehr geregelt. Das war ein System, in dem ich mich wohlgefühlt habe“. Deshalb blieb Olianas in Deutschland. Über Schwelm in Westfalen führte sein Weg weiter nach Norden in den Landkreis Harburg, wo er eine Stelle als Oberarzt antrat. „Wenn wir damals Besuch hatten, auch aus Italien, bin ich immer mit allen nach Lüneburg gefahren, weil ich die Stadt so schön fand“, erinnert er sich. 2006 zog es ihn dann ganz in die Salzstadt, wo er die Urologie am Klinikum maßgeblich prägte.
„Mit höchster Präzision in der Medizin und einem sehr großen Engagement für seine Patientinnen und Patienten hat er die Urologie am Klinikum in den letzten 18 Jahren maßgeblich geprägt“, so Prof. Dr. med. Torsten Kucharzik, Ärztlicher Direktor des Klinikums. Besonders hervorzuheben sei sein persönliches Engagement für Kinder des Friedensdorf International e. V., die er persönlich medizinisch versorgt hat.
Diese Tätigkeit will Roberto Olianas auch in seinem Ruhestand fortführen. Im Vordergrund steht aber ab sofort seine Familie. Mit fünf erwachsenen Kindern, vier Enkeln und einem Hund ist bei ihm und seiner Frau immer Leben im Haus. „Ich habe immer viel und gerne gearbeitet. Aber jetzt freue ich mich auf die freie Zeit“, sagt er.
Sein Nachfolger kommt aus Lübeck: Ab 1. Mai 2024 ist Prof. Dr. med. Mario Kramer der neue Chefarzt der Klinik für Urologie des Klinikums Lüneburg.