Entzündliche Herzerkrankungen

Perikarditis (Herzbeutelentzündung)

Eine Perikarditis kann durch unterschiedliche Ursachen entstehen. Diese Entzündungen werden in den meisten Fällen durch Viren hervorgerufen, sie können aber auch durch nicht-infektiöse Ursachen auftreten, zum Beispiel bei einer Autoimmunerkrankung. Eine Perikarditis kann selten auch nach einem Herzinfarkt oder einer Herz-OP, nach allergischen Reaktionen, Krebserkrankungen, Strahlenbehandlungen oder durch Stoffwechselerkrankungen entstehen.

Als Symptome können allgemeine Schwäche, Schmerzen, Herzklopfen und Luftnot auftreten. Wenn sich als Folge einer Perikarditis eine Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel bildet, ein sogenannter Perikarderguss, lässt dieser sich mit Ultraschall nachweisen. Oft verschwinden diese Flüssigkeitsansammlungen durch entsprechende medikamentöse Therapie, in einigen Fällen ist es aber auch notwendig, den Erguss zu entlasten. Dies erfolgt durch eine Drainage, die unter Ultraschallkontrolle durch die Haut in den Herzbeutel gelegt wird. Die dauerhafte Behandlung richtet sich nach der Ursache.

Myokarditis (Herzmuskelentzündung)

Unter Myokarditis versteht man eine akute oder chronische Entzündung des Herzmuskels, die meist durch eine Virusinfektion ausgelöst und teilweise unterhalten wird.

Nach einer durchgemachten Grippe oder einem anderen Infekt kann es zu einer Entzündung des Herzmuskels kommen. Die Herzmuskelentzündung kann akut auftreten und innerhalb weniger Tage zu einer ausgeprägten Herzschwäche bis hin zum Herzversagen führen. Meistens verlaufen diese Herzmuskelentzündungen aber chronisch-schleichend.

Die Patienten können erst nach Wochen oder Monaten die Symptome einer Herzschwäche verspüren, manchmal auch ohne sich an einen grippalen lnfekt erinnern zu können. Bei einigen dieser Patienten kommt es zu einer chronischen Herzschwäche mit Herzschmerzen, Luftnot, Wassereinlagerungen und Herzrhythmusstörungen, wobei die Krankheitsbilder sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Die Herzschwäche kann selten so weit voranschreiten, dass eine Herztransplantation erforderlich wird.

Bevor feststeht, ob eine chronische Herzmuskelentzündung die Ursache der Herzschwäche ist, muss zunächst durch eine kardiologische Untersuchung einschließlich einer Herzkatheteruntersuchung und einer Probenentnahme aus dem Herzmuskel mit feingeweblicher Untersuchung eine andere Ursache ausgeschlossen werden. Die beste Untersuchungsmethode zum Nachweis einer Myokarditis ist das Cardio-MRT.
Nach Diagnosestellung einer Myokarditis steht zunächst die medikamentöse Therapie der Herzschwäche im Vordergrund.

Endokarditis (Herzklappenentzündung)

Die lebensbedrohliche Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard) wird durch Bakterien oder Pilze verursacht. Unbehandelt verläuft die Erkrankung häufig tödlich. Bei Verdacht auf eine Endokarditis wird zunächst eine Echokardiographie (Ultraschall des Herzens) durchgeführt. Die Ultraschalluntersuchung des Herzens von der Speiseröhre aus (Schluckechokardiographie) bietet hier oft die Möglichkeit einer besseren Darstellung der Herzklappen. Zusätzlich wird das Blut auf mögliche Erreger untersucht, sodass eine zielgerichtete antibiotische Therapie eingeleitet werden kann. Durch diese Maßnahmen kommt es häufig zur Ausheilung der Erkrankung, in schweren Fällen wird allerdings ein Herzklappenersatz notwendig.