Interventionelle Behandlungsschwerpunkte

Transarterielle Chemoembolisation (TACE)

Die transarterielle Chemoembolisation ist ein minimalinvasives, radiologisches Verfahren zur Behandlung des inoperablen hepatozellulären Karzinoms, cholangiozellulären Karzinoms und in bestimmten, ausgewählten Fällen auch von Lebermetastasen. Bei der TACE wird eine Kombination aus Chemotherapie und Verschluss von Tumorgefäßen vorgenommen. Die Behandlung erfolgt minimal-invasiv direkt am Tumor über die Schlagadern der Leber.
 

Transjuguläre Leberbiopsien

Bei unklaren Lebererkrankungen kann eine Probengewinnung aus dem erkrankten Lebergewebe Rückschlüsse auf die Ursache der Erkrankung geben, und damit Wege zu einer Therapie schaffen. Manchmal sind diese Erkrankungen, gerade auch bei bereits deutlich verschlechterter Leberfunktion, mit einer Bildung von Bauchwasser (sog. Ascites) und einer verschlechterten Leberfunktion assoziiert. Eine direkte Probengewinnung durch die Bauchdecke hindurch kann dann zu Blutungskomplikationen führen, die schlecht kontrollierbar sind. Eine sicherere Alternative ist dann die transjuguläre Leberbiopsie, bei der die Probenentnahme minimal-invasiv durch die rechte Halsvene hindurch erfolgt, sodass die Leberkapsel intakt bleibt.
 

Transjugulärer portosystemischer Stent-Shunt (TIPSS)

Der transjuguläre portosystemische Stent-Shunt (TIPSS) ist eine angiographisch geschaffene Verbindung zwischen der Pfortader und der Lebervene durch die Leber hindurch (portosystemischer Shunt). Mit dem TIPSS soll erreicht werden, dass ein gewisser Teil des Blutflusses von der Pfortader nicht in die Leber, sondern direkt in den großen Blutkreislauf fließt. Eingesetzt wird ein TIPSS in der Behandlung eines Pfortaderhochdrucks.
 

Portalvenenembolisation (PVE) vor Leberresektion

Für eine chirurgische Leberresektion wird ein gewisses unerlässlich verbleibendes Lebervolumen benötigt. Ist es präoperativ absehbar, dass dieses minimale Restvolumen unterschritten werden könnte, kann durch eine Portalvenenembolisation das Volumen der verbleibenden Restleber durch Setzen eines gezielten Wachstumsreizes auf ein sicheres Maß vergrößert werden. Hierfür wird über einen minimal-invasiven Hautzugang die Blutversorgung über die sog. Portalvene im rechten Leberlappen durch einen lokalen Verschluss unterbrochen und das Blut in den zu erhaltenden linken Leberlappen umgelenkt. Hierdurch kommt es zu einem schnellen Zuwachs des zu verbleibenden Lebervolumens.
 

Lebervenendeprivation (LVD) vor Leberresektion

Für eine chirurgische Leberresektion wird ein gewisses unerlässlich verbleibendes Lebervolumen benötigt. Ist es präoperativ absehbar, dass dieses minimale Restvolumen deutlich unterschritten werden könnte, kann durch eine kombinierte Portalvenenembolisation mit zusätzlicher Embolisation der rechten Lebervenen (sog. Lebervenendeprivation; LVD) das Volumen der verbleibenden Restleber durch Setzen eines gezielten Wachstumsreizes auf ein sicheres Maß vergrößert werden. Hierfür wird über einen minimal-invasiven Hautzugang die Blutversorgung über die sog. Portalvene und die rechte Lebervene im rechten Leberlappen durch einen lokalen Verschluss unterbrochen und das Blut in den zu erhaltenden linken Leberlappen umgelenkt. Hierdurch kommt es zu einem schnellen Zuwachs des zu verbleibenden Lebervolumens.
 

Ballon- oder Stentangioplastie

Gefäßverschlüsse oder -verengungen können zu erheblichen Beschwerden für Patienten führen; im Extremfall kann es sogar zum Verlust einer Extremität kommen. Durch eine sogenannte Angioplastie kann ein verengtes oder verschlossenes Blutgefäß wieder durchgängig gemacht und eine dauerhafte Verbesserung der Durchblutung erzielt werden. Hierfür wird der erkrankte Gefäßabschnitt mit einem kleinen Hochdruckballon aufgedehnt und ggfs. mittels einer kleinen metallischen Gefäßprothese, einem sog. Stent, stabilisiert.
 

Thrombektomie

Der akute Verschluss eines lebenswichtigen Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel  kann unbehandelt schwerste Schädigungen nach sich ziehen. Durch eine Thrombektomie wird über einen kleinen Katheter, der bis zur Verschlussstelle vorgeschoben wird, mittels Absaugung oder mechanischer Bergung das Blutgerinnsel entfernt und die originale Gefäßstrombahn wiedereröffnet. Damit lassen sich heutzutage Spätfolgen eines Gefäßverschlusses verhindern, die früher eine massive Beinträchtigung der Gesundheit eines Patienten nach sich gezogen hätten.
 

Lokale Fibrinolyse

Der akute Verschluss eines wichtigen Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel kann unbehandelt schwerste Schädigungen nach sich ziehen. Bei einer lokalen Fibrinolyse wird über einen kleinen Katheter, der bis zur Verschlussstelle vorgeschoben wird, eine das Blutgerinnsel auflösende Substanz gespritzt und die originale Gefäßstrombahn wiedereröffnet.
 

Interventionelle Schlaganfallbehandlung (mechanische Thrombektomie)

Der akute Verschluss eines lebenswichtigen Blutgefäßes im Gehirn, typischerweise durch ein Blutgerinnsel, kann unbehandelt schwerste Schädigungen nach sich ziehen. Durch eine Thrombektomie wird über einen kleinen Katheter, der bis zur Verschlussstelle vorgeschoben wird, mittels Absaugung oder mechanischer Bergung das Blutgerinnsel entfernt und die originale Gefäßstrombahn wiedereröffnet. Damit lassen sich heutzutage Spätfolgen eines Gefäßverschlusses verhindern, die früher eine massive Beinträchtigung der Gesundheit eines Patienten nach sich gezogen hätten.
 

Gefäßverschließende Maßnahmen (Embolisation) bei verschiedensten Tumoren oder Metastasen

In ausgewählten Fällen kann bei stark durchbluteten Tumoren oder Metastasen ein lokaler Verschluss der Blutversorgung die Therapie unterstützen und in seltenen Fällen sogar zur Heilung führen. Hierfür wird über einen kleinen Katheter, der bis zur Blutversorgung des Tumors vorgeschoben wird, z. B. ein Gemisch aus feinsten Kunststoffpartikeln in die Blutbahn des Tumors eingeschwemmt. Dies führt zu einem Verschluss der den Tumor versorgenden Gefäßstrombahn und damit zum Absterben oder zumindest einer Verkleinerung des Tumors.
 

Embolisation von Varikozelen

Krampfadern der Hodenvenen lassen sich exzellent minimal-invasiv durch eine Embolisation behandeln. Mittels eines dünnen Katheters, der bis in die abführende Vene vorgeschoben wird, kann der erkrankte Gefäßabschnitt effizient, z. B. mittels feinster Platin-Spiralen, verschlossen werden. Eine Operation ist dann nicht erforderlich.
 

Interventionelle Behandlung von Gefäßmissbildungen (arteriell und venös)

Gefäßmissbildungen können eine Herausforderung in der Behandlung darstellen. Ein möglicher Therapieweg besteht in dem Vorbringen eines feinsten Katheters direkt in das Zentrum der Gefäßmissbildung mit anschließendem Verschluss (Embolisation) der erkrankten Gefäße mittels verklebender Flüssigkeiten, Kunststoff-Mikropartikeln oder Platinspiralen.
 

Myomembolisation bei Gebärmuttermyomen

Blutende gutartige Gebärmutterknoten, sogenannte Myome, sind weit verbreitet und können den betroffenen Patientinnen große Beschwerden bereiten. Als erprobte Alternative zu einer OP mit gegebenenfalls sogar Entfernung der Gebärmutter kann durch eine Myomembolisation eine lang anhaltende, gute Verkleinerung der Myome erreicht werden mit entsprechend deutlicher Besserung der Beschwerden, ohne die negativen Nebeneffekte einer Operation. Hierfür wird ein feinster Katheter bis in die Blutversorgung der Gebärmutter vorgebracht und die Blutversorgung der Myome durch kontrollierte Einschwemmung von Kunststoff-Mikropartikeln unterbrochen. Hierdurch kommt es zu einer deutlichen Verkleinerung der Myome unter gleichzeitigem Erhalt des Organs. Der Effekt tritt graduell innerhalb der folgenden drei Monate ein.
 

Blutungsversorgung mittels interventioneller Maßnahmen (z. B. Mikrocoiling)

Die Versorgung akuter Blutungen mittels minimal-invasiver Methoden hat in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Hierbei steht im ersten Schritt die eindeutige Detektion der Blutungsquelle im Vordergrund, z. B. mittels Computertomographie. Danach wird das blutende Gefäß minimal-invasiv mittels eines feinsten Katheters sondiert und in kontrollierter Weise, z. B. mittels Platin-Mikrospiralen, lokal verschlossen.
 

Eingriffe an Hämodialyseshunts

Eine gute Funktion von Hämodialyseshunts ist für Hämodialysepatienten extrem wichtig. Blutgerinnsel oder Verengungen innerhalb der Gefäßschleife können die Funktion dieser Shunts so beinträchtigen, dass im Extremfall eine Neuanlage notwendig sein kann. Mittels minimal-invasiver Methoden, wie Absaugung von Blutgerinnseln oder Ballonaufdehnung von Engstellen, ist es möglich, die Funktionsdauer von Hämodialyseshunts deutlich zu verlängern und die Lebensqualität von Hämodialysepatienten damit deutlich zu verbessern.
 

Implantation von Dialysekathetern

Wenn eine Hämodialyse erforderlich wird, kann als Alternative zu einem Hämodialyseshunt am Unterarm ein durch eine Halsvene zentral positionierter Dialysekatheter für eine begrenzte Zeit einen guten Dialysezugang bieten. Dieser kann unkompliziert in lokaler Betäubung platziert werden, eine größere Operation ist nicht notwendig.
 

Implantation von Portsystemen

Wenn eine Chemotherapie oder eine parenterale Ernährung notwendig werden, kann man minimal-invasiv eine kleine Titan-Kammer mit einer Katheter-Verbindung in die großen zentralen Venen unter die Haut implantieren, über die eine sichere Gabe von Chemotherapeutika oder parenteraler Ernährung möglich ist. Nach Beendigung der Therapie kann diese wieder problemlos entfernt werden.
 

Implantation von PEG-Sonden

Sollte eine Sondenernährung über die Bauchdecke erforderlich werden, kann man als Alternative zur „klassischen“ endoskopisch angelegten PEG-Sonde auch unter radiologischer Kontrolle nach Aufblasen des Magens mittels eines feinsten, durch die Nase eingelegten Katheters eine Sondenanlage vornehmen. Dieses Verfahren kann auch angewendet werden, wenn die Passage eines Endoskopes in den Magen durch vorgeschaltete Verengungen nicht mehr möglich ist, z. B. bei Tumoren im Kopf- oder Halsbereich.
 

CT-gesteuerte Biopsie

Die Gewinnung von Gewebeproben zur weiteren Charakterisierung, z. B. im Rahmen einer bösartigen Erkrankung, ist ein wichtiger Teil der Vorbereitung einer effektiven Therapie. Bei komplizierten oder komplikationsträchtigen Zugangswegen wird hierfür die millimetergenaue Planbarkeit einer Computertomographie genutzt, um den Zielpunkt mittels Laser zu markieren und anschließend in lokaler Betäubung eine sichere Probenentnahme zu gewährleisten.
 

CT-gesteuerte perkutane Drainage

Minimal-invasive Ableitungen von Flüssigkeitsansammlungen im Körper können wesentlich zur weiteren Heilung beitragen. Im optimalen Fall kann so teilweise eine größere Operation vermieden werden. Bei komplizierten oder komplikationsträchtigen Zugangswegen wird hierfür die millimetergenaue Planbarkeit einer Computertomographie genutzt, um den Zielpunkt mittels Laser zu markieren und anschließend in lokaler Betäubung eine sichere Platzierung einer Drainage zu gewährleisten.
 

CT-gesteuerte Tumorablation

Als Alternative zu einer operativen Versorgung oder bei fehlender Möglichkeit einer Operation können Tumoren auch mittels CT-gesteuerter sogenannter „Ablation“ effektiv abgetragen werden. Hierfür wird in Vollnarkose die millimetergenaue Planbarkeit einer Computertomographie genutzt, um den Zielpunkt mittels Laser zu markieren und anschließend über einen kleinen Hautschnitt eine Mikrowellen-Elektrode bis in das Zielgebiet vorzubringen. Danach wird das Areal in kontrollierter Weise erwärmt und der Tumor dadurch dauerhaft zerstört.
 

CT-gesteuerte Sympathikusblockade

Bei fortgeschrittenen Durchblutungsstörungen der Extremitäten bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit, aber auch z. B. im Rahmen eines Morbus Raynaud, kann eine Ausschaltung der den Gefäßtonus regulierenden sympathischen Nervenfasern und die damit verbundene Weitstellung eines Gefäßes zur Linderung der Beschwerden beitragen. Hierfür wird die millimetergenaue Planbarkeit einer Computertomographie genutzt, um den Zielpunkt mittels Laser zu markieren und anschließend eine feine Kanüle bis an die den Zielbereich versorgenden sympathischen Nervenknoten heranzuführen. Im Anschluß kann das Areal dann punktgenau mittels einer Alkoholinjektion zerstört werden.
 

CT-gesteuerte Facettenblockade und -denervierung

Ein Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke an der Wirbelsäule, eine sogenannte Facettengelenksarthrose, kann starke Beschwerden verursachen. Ein erprobter Therapieansatz kann sein, die Schmerzfasern der Gelenkkapseln der betroffenen Gelenke zu betäuben oder sogar zu zerstören, um eine Reduzierung der Schmerzempfindung zu erreichen. Unter CT-Kontrolle kann eine feine Kanüle bis an die Gelenkkapsel herangeführt werden und dann entweder mit Betäubungsmitteln und Cortison eine Schmerzlinderung oder mit einer Alkoholinjektion eine Nervenverödung erzeugt werden.
 

CT-gesteuerte periradikuläre Schmerztherapie

Bei einer akuten Nervenwurzelreizung, z. B. durch einen Bandscheibenvorfall, kann in Ergänzung der konservativen Therapie eine lokale CT-gesteuerte Einspritzung eines Betäubungsmittels und eines Cortisonpräparates direkt an die betroffene Nervenwurzel erfolgen, was zu einer anhaltenden Beschwerdebesserung und Reduzierung der lokalen Reizsituation führen kann. Die Behandlung kann gegebenenfalls wiederholt werden, um Patienten dabei zu helfen, die akute Phase eines Bandscheibenvorfalles besser zu überbrücken.