Maximal versorgt: Unsere Frühgeborenen- und Kinderintensivstation

Eine besondere Herausforderung in der Kinderheilkunde stellt die Versorgung und Behandlung von Früh- und Neugeborenen dar: die Neonatologie.

Damit für das Früh- und Neugeborene die besten Startvoraussetzungen geschaffen werden, arbeiten wir bereits vor, während und nach der Geburt eng mit dem geburtshilflichen Bereich der Frauenklinik zusammen.

Zusammen mit ihr bildet unsere Klinik das Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1), in dem wir Früh- und Neugeborene ab der Grenze der Lebensfähigkeit betreuen.

Um diese gewaltige Aufgabe zu meistern, bedarf es nicht nur einer umfangreichen technischen Ausstattung. Vielmehr braucht es auch viel Spezialwissen.

Die Betreuung wird von besonders ausgebildeten Fachkinderkrankenpfleger(inne)n für Intensivmedizin und Anästhesie und spezialisierten Kinderärzt(inn)en übernommen.

Unsere Intensivstation verfügt über 21 Betten. Es stehen insgesamt zehn Beatmungsplätze zur Verfügung. Pro Jahr werden über 400 kleine Patienten auf unserer Intensivstation versorgt, von denen mehr als 50 bei ihrer Geburt leichter als 1.500 Gramm sind.

Unser Einzugsgebiet umfasst neben dem Landkreis Lüneburg große Teile der Kreise Harburg, Lüchow-Dannenberg, Herzogtum Lauenburg, Ludwigslust, Winsen und Uelzen. Unser Neugeborenen-Notarzt kann im Notfall von den umliegenden Krankenhäusern angefordert werden. Für diesen Fall steht ein Transportinkubator mit allen technischen Voraussetzungen für die Erstversorgung von Früh- und Neugeboren zur Verfügung.

Des Weiteren betreuen wir regulär die Kinder auf den Entbindungsstationen des Klinikums Lüneburg, des Johanniter-Krankenhauses Geesthacht, des Krankenhauses Winsen und des Krankenhauses Buchholz in der Nordheide.

Liebe Eltern und Angehörige,

Dank technischer und wissenschaftlicher Errungenschaften der letzten Jahrzehnte verbessert sich die Lebensperspektive von Frühgeborenen stetig.

Die Weiterentwicklung von Medikamenten, Geräten und die Grundlagenforschung haben die Grenze der Lebensfähigkeit bis in die 24. Schwangerschaftswoche hinein gesenkt. Trotzdem bleibt die Versorgung und Behandlung von Extrem-Frühgeborenen ein langer und schwieriger Weg, der häufig auch von Rückschlägen überschattet wird. Der stationäre Aufenthalt dauert häufig bis wenige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. In manchen Fällen bedeutet dies eine mehrere Monate dauernde stationäre Behandlung.

Unsere technischen Geräte wie Inkubatoren („Brutkästen“), Beatmungsgeräte, Monitore etc. sind auf dem neuesten Stand der Technik. Neben allen technischen Maßnahmen ist aber auch der enge Kontakt der Eltern zu ihren Kindern für deren Entwicklung und Genesung sehr wichtig. Aus diesem Grund versuchen wir von Anfang, an die Eltern in die Betreuung mit einzubeziehen.


Ist Ihr Kind auf unserer Frühgeborenen- und Kinderintensivstation F.3 aufgenommen worden, möchten wir Sie und Ihr Kind herzlich begrüßen. Damit Sie sich in der ungewohnten Umgebung schneller zurechtfinden, haben wir einige Informationen für Sie zusammengestellt.

Allgemeine Informationen zur Station F.3

Besuchszeiten

Auf unserer Station können Sie als Eltern Ihr Kind rund um die Uhr besuchen. Geschwisterkinder, Verwandte oder enge Freunde dürfen in Begleitung eines Elternteils zum Kind. Selbstverständlich müssen Besucher frei von ansteckenden Krankheiten sein. Aus hygienischen Gründen und um den kleinen Patienten die nötige Ruhe zu geben, bitten wir Sie, Ihr Kind nur mit zwei Personen gleichzeitig zu besuchen.

Bei „großen“ Patienten wird die Besuchsregel im Einzelfall mit dem Pflegepersonal abgesprochen. Da es sich hier um eine Intensivstation handelt, kann es leider jederzeit möglich sein, dass wir sie kurzzeitig aus
dem Zimmer bitten müssen.

Hygiene

Hygiene ist für Ihr Kind besonders wichtig.

Bitte legen Sie sämtlichen Schmuck an Armen und Händen ab, bevor Sie auf die Station kommen. Im Eingangsbereich stehen Waschlotion und Desinfektionsmittel für Sie bereit. Waschen und desinfizieren Sie gründlich Ihre Hände und Unterarme.

Wenn Sie erkältet sind oder eine Lippen-Herpes-Infektion haben, sprechen Sie uns bitte an.

Stillen und Ernährung

Die beste Nahrung, besonders für kleine Frühgeborene, ist die Muttermilch. Es gibt jedoch bestimmte medizinische Ausnahmen, bei denen eine Gabe von Muttermilch nicht möglich ist. Sie können Ihr Kind stillen, wenn es der gesundheitliche Zustand des kleinen Patienten zulässt. Sie können gerne Ihre Muttermilch bei uns auf Station abpumpen oder abgepumpte Muttermilch gekühlt von zu Hause mitbringen. Sprechen Sie uns gerne bei Fragen an. Sollten Sie eine Milchpumpe für zu Hause benötigen, können Sie diese bei uns gerne über die Firma Medela mieten. 

Bei „großen“ Patienten wird die Ernährung individuell besprochen.

Kontaktaufnahme und Känguruhen

Wenn es der Gesundheitszustand Ihres Kindes erlaubt, können Sie Ihr Kind (mit)versorgen und den Heilungsverlauf durch „Känguruhen“ unterstützen. Hierbei wird Ihr Kind direkt auf die Haut von Mutter oder Vater
gelegt.

Sie können Ihrem Kind auch ein kleines Kuscheltier, eine Spieluhr, Musik oder persönliche gewaschene Kleidung mitbringen.

Mitaufnahme von Müttern und Verpflegung

Für Mütter besteht die Möglichkeit, mit aufgenommen zu werden. Für diesen Fall sind Zimmer außerhalb der Station eingerichtet. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an Britta Luckow, pflegerische Perinatalkoordinatorin, Tel. 04131 77 2703. Auf unserer Station steht Ihnen ein Aufenthaltsraum mit Teeküche, Kühlschrank usw. zur Verfügung. Im Haupteingangsbereich des Klinikums befinden sich ein Kiosk und eine Cafeteria. 
Die Verpflegung der mit aufgenommenen Mütter erfolgt auf Station. Für die Eltern steht Mineralwasser zur Verfügung. 

Speisen jeglicher Art, Glasflaschen und Kaffee- bzw. Teetassen sind in den Patientenzimmern aus hygienischen und Sicherheitsgründen nicht erlaubt.

Die erste Zeit Deines Lebens: Intensivtagebuch

Seit 2014 gibt es für jedes auf der Frühgeborenenstation über mehrere Wochen behandelte Kind ein Tagebuch.

Damit möchte das Pflege- und Ärzteteam der Frühgeborenen- und Kinderintensivstation den Eltern eine Möglichkeit bieten, die manchmal nicht ganz einfache Aufenthaltszeit ihres Kindes zu verstehen und aufarbeiten zu können.

Das Tagebuch bleibt während des gesamten Aufenthalts am Platz des Kindes und ist somit für jeden zugänglich, der an der Versorgung des Kindes direkt beteiligt ist.

Je nach Wunsch haben Eltern, Geschwister, Großeltern, das Pflegeteam und die Ärzte jederzeit die Möglichkeit, Neuigkeiten, Beobachtungen, Gedanken, Wünsche, Ereignisse, Ängste, Sorgen, Entwicklungen oder Ähnliches hier festzuhalten. Auch Grüße und Wünsche, die auf dem Postweg oder von zu Hause eintreffen, können hier eingeheftet werden.

Alle Eintragungen werden vertraulich behandelt und unterliegen der Schweigepflicht.

Psychosoziale Betreuung

Unser Team besteht neben ärztlichen und pflegerischen Mitarbeitern auch aus einer Psychologin und einer Sozialarbeiterin, die Ihnen während des Klinikaufenthaltes gern beratend und stützend zur Seite stehen.
 

Sozialmedizinische Nachsorge

Die Station F.3 bietet seit 2014 sozialmedizinische Nachsorge in Kooperation mit der Stiftung Kinderlotse/der Kinderlotse gGmbH an.
Der Hauptsitz des Kinderlotsen befindet sich in Hamburg-Eimsbüttel. Kooperationen bestehen, neben dem Klinikum Lüneburg, mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Helios Mariahilf Klinik Hamburg.

Viele Fragen, z. B. zu Ernährung, Schlafen, Weinen und Mobilität, benötigen Antwort und Begleitung. Insbesondere dann, wenn noch Überwachung und Pflege hinzukommen. Darüber hinaus bekommen die Familien Unterstützung und Antworten zu Fragen im belasteten Alltag sowie rund um die veränderte Lebenssituation, ebenso bei schwierigen Anträgen und Behördenanfragen. Bis zu 12 Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt können die Eltern die Hilfe des Kinderlotsen in Anspruch nehmen. Die Kosten werden von den Krankenkassen oder Pflegekassen übernommen.

Bei besonders herausfordernden Erkrankungen organisieren die Kinderlotsen ggf. einen ambulanten Pflegedienst, koordinieren Arztbesuche, Physiotherapie, Frühförderung und stellen den Kontakt zu Vernetzungspartnern her.

Weitere wichtige Hinweise für Besucher der Station F.3

Damit Ihr Kind optimal betreut werden kann und die Abläufe auf der Station reibungslos sind, beachten Sie bitte:

  • Im Interesse der Kinder stellen Sie bitte Ihr Handy auf lautlos.
  • Für Ihre Wertsachen stehen Ihnen Schließfächer in der Elternumkleide zur Verfügung. Für Verluste können wir keine Haftung übernehmen.
  • Für von Ihnen mitgebrachte Gegenstände wie Kuscheltiere, Spieluhren, Kleidung etc. können wir keine Haftung übernehmen.
  • Pflegearbeitsräume dürfen nur vom Stationsteam betreten werden.
  • Medizinisch-technische Geräte dürfen von Eltern und Besuchern nicht bedient werden.
  • Bitte betreuen Sie nur Ihr eigenes Kind.
  • Die Inkubator- und Wärmebettklappen bzw. Bettengitter müssen geschlossen sein, wenn Sie sich nicht unmittelbar mit Ihrem Kind beschäftigen.
  • Lassen Sie Ihr Kind niemals unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch liegen.
  • Bitte melden Sie sich beim Verlassen der Station beim Pflegepersonal ab.

Es werden auch nach vielen Gesprächen immer Fragen offen bleiben bzw. neue Fragen entstehen. Bitte haben Sie keine Hemmungen uns anzusprechen, wenn etwas unklar geblieben ist oder etwas missverstanden wurde.

Kontakt

Frühgeborenen- und Kinderintensivstation F.3
Tel. 04131 77 2930


Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Auskünfte über ein Kind, das bei uns auf der Station behandelt wird, nur den Eltern geben. Einer Person Ihres Vertrauens dürfen wir Auskünfte erteilen, wenn Sie uns hierfür schriftlich eine Erlaubnis erteilen.

Unser Team: Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Josef Sonntag

Chefarzt

Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin

Dr. med. Sabine Mahncke

Leitende Oberärztin

Fachärztin für Kinderheilkunde und
Jugendmedizin
Neonatologie
EEG
 

Ellen Gandaputra

Oberärztin

Fachärztin für Kinderheilkunde und
Jugendmedizin
Neonatologie

Tine Stange

Oberärztin

Fachärztin für Kinderheilkunde und
Jugendmedizin
Neonatologie

Yvonne Laporte

Pflegerische Leitung Station F.3

Tel. 04131 77 2930

Laura Meyer

Stellv. Pflegerische Leitung F.3

Tel. 04131 77 2930

Britta Luckow

Pflegerische Perinatalkoordinatorin Station F.3

Tel. 04131 77 2703

Dipl.-Psych. Katja Füllekrug

Psychologin

Dipl.-Psych. Jonas Böder

Psychologe

Dipl.-Psych. Britta Himmelstoß

Psychologin

Sicherheit und Transparenz unserer Behandlung