In den vergangenen Jahren hat das minimal-invasive roboter-assistierte Operieren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Die roboter-assistierte Chirurgie ist eine Weiterentwicklung der minimal-invasiven Operationstechniken (Schlüssellochtechniken). Hierbei werden, wie auch im Rahmen der robotisch-assistierten Chirurgie, über mehrere kleine Hautschnitte die Operationsinstrumente und eine HD-Kamera in den Bauch- oder Brustraum eingeführt.
Auch das Klinikum Lüneburg setzt ein hochentwickeltes DaVinci-Robotersystem ein. Das Operieren mit dem 2,44 m großen und mit vier interaktiven Armen ausgestatteten Roboter ermöglicht eine sehr hohe Präzision bei chirurgischen Eingriffen und bietet zahlreiche Vorteile für Patientinnen und Patienten.
Es handelt es sich dabei nicht um einen eigenständig operierenden Roboter, sondern um ein Operationssystem, das vom Chirurgen aus einer Konsole heraus gesteuert wird. Das System bietet neben den generellen Vorteilen der minimal-invasiven Chirurgie eine dreidimensionale, 10-fach vergrößerte, hochauflösende (Ultra-HD) Bilddarstellung und ein vollkommen zitterfreies Bedienen der Instrumente.
Der Operateur steht nicht mehr am OP-Tisch, sondern sitzt an einer Konsole, die – ausgestattet mit innovativer Technologie – seine Handbewegungen skaliert, filtert und übersetzt. Diese werden dann in sehr präzisen Bewegungen vom Roboter ausgeführt. Der Roboter führt somit keine eigenständigen Bewegungen aus, sondern arbeitet als verlängerter Arm des Chirurgs. Wird beispielsweise der Kontakt zur Konsole unterbrochen, stellt auch der daVinci umgehend seine Arbeit ein.
Durch die dreidimensionale Kamera sieht der Operateur deutlich plastischer und kann durch die sehr beweglichen Arbeitsarme besser an vorher schwer zugängliche Bereiche herankommen. Die exzellente Sicht ermöglicht es, sehr feine Strukturen wie Nervengeflechte und Gefäße bei der Operation zu schonen.
Am Operationstisch arbeitet zeitgleich ein OP-Team, das den Chirurg unter anderem mit dem Einsatz zusätzlicher Instrumente unterstützt.
Zum Einsatz kommt das Gerät in der Klinik für Urologie, in der Frauenklinik sowie der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie.
In Nordostniedersachsen ist das Klinikum Lüneburg momentan das einzige Krankenhaus, das das Verfahren anbietet.