Prostatakrebszentrum Lüneburg

Die Diagnose Prostatakrebs wirft zunächst zahlreiche Fragen bei Ihnen auf: Welche Therapie ist die geeignete? Was bedeutet die Erkrankung für meine Lebensqualität?

Im Prostatakrebszentrum Lüneburg betreuen wir Patienten mit Prostatakrebs umfassend in Diagnostik, konservativer und/oder operativer Therapie und Nachbehandlung. 

Besteht der Verdacht auf ein Prostatakarzinom oder möchte Ihr niedergelassener Urologe oder Hausarzt seine Diagnose absichern, kommen Patienten zu uns in die Sprechstunde.

Wir im Prostatakrebszentrum Lüneburg sehen uns als Ihr helfender Partner sowohl bei der Früherkennung, Diagnose und Therapie als auch bei der Nachbehandlung und begleiten Sie bei allen Behandlungsabschnitten.

In interdisziplinären Tumorkonferenzen stimmen sich alle Experten der einzelnen Fachrichtungen über die Diagnose und die individuell auf jeden Patienten zugeschnittene Therapie ab.

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Das Prostatakrebszentrum Lüneburg ist seit 2012 durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Damit wird Ihnen als Patient die Einhaltung hoher Qualitätsstandards garantiert.

Prostatakrebssprechstunde

Bei Ihnen wurde Prostatakrebs diagnostiziert?

Telefonische Terminvereinbarung für die Prostatakrebssprechstunde, Dr. med. Björn Theodor Kaftan
Freitag von 8 bis 12 Uhr
Telefonische Terminvereinbarung über die Urologische Ambulanz:
Tel. 04131 77 3190  

Telefonische Terminvereinbarung für die Strahlentherapie, Prof. Dr. med. Minglun Li
Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr
und nach Vereinbarung
Anmeldung und telefonische Terminvereinbarung über:
Annelene Banse / D. Schumann
Tel. 04131 77 2288

Früherkennung und Diagnose

Bei Diagnoseverdacht oder Diagnosesicherung durch den niedergelassenen Urologen bzw. Hausarzt wird der Patient in der Sprechstunde des Prostatakrebszentrums vorgestellt. Eventuell fehlende Untersuchungen werden veranlasst (z. B. histologische Diagnosesicherung, MRT etc.).

Zudem steht  die sog. Fusionsbiopsie der Prostata zur Verfügung. Hierbei wird das Ergebnis einer MRT-Untersuchung der Prostata mittels eines speziellen Ultraschallgerätes mit der Ultraschallbildgebung fusioniert. Das Ergebnis liefert den Urologen detailgenaue Informationen, an welchen Stellen eine Gewebeentnahme erforderlich ist, um bereits kleine Frühstadien eines Prostatakarzinoms diagnostizieren zu können.

Operation bei Prostatakrebs

In einer interdisziplinären prä-therapeutischen Tumorkonferenz (Tumorboard) wird ein Behandlungsplan erstellt, und es wird festgelegt, ob ein operatives, strahlentherapeutisches oder ein weiteres Vorgehen notwendig ist. Die Tumorkonferenz besteht aus Urologen und Strahlentherapeuten und tagt einmal wöchentlich. Der einweisende Kollege wird schriftlich über das Konferenzergebnis informiert.

Ist eine Operation die geeignete Therapie, bietet das Prostatakrebszentrum alle Methoden der chirurgischen Entfernung der Prostata (Prostatektomie) an:

  • die offene radikale Operation über einen kleinen Unterbauchschnitt einschließlich Entfernung der regionalen Lymphknoten, 
  • die endoskopische extraperitoneale radikale Prostatektomie mit Entfernung der Lymphknoten,
  • bei besonderer Indikation die perineale Prostatektomie (über einen Dammschnitt) mit vorhergehender laparoskopischer Lymphknotenentfernung.

Neben der Diagnose Krebs steht für viele Patienten die Angst vor möglicher Impotenz oder Inkontinenz nach einer Operation im Vordergrund. Auch deshalb ist ein möglichst nervschonendes Verfahren für die Operation selbstverständlich.

Die Entscheidung für eine Nervschonung wird vor der Operation anhand von bestimmten Kriterien geprüft. Während des Eingriffs senden wir Gewebeproben der Gefäßnervenbündel ins Labor. Wenn der feingewebliche Befund dieses sogenannten Schnellschnitts es zulässt, können die an der Prostata anliegenden Nerven erhalten werden. Spricht das Untersuchungsergebnis dagegen, müssen die Nerven entfernt werden.

In ausgewählten Fällen werden palliative Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität durchgeführt, wie z. B. Verbesserung des Harnstrahls durch eine transurethrale Resektion der Prostata.

   

Strahlentherapie bei Prostatakrebs

Ist eine Strahlentherapie das Verfahren der Wahl, stehen in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie folgende Verfahren zur Verfügung: 

  • Externe Strahlentherapie in dosisintensitätsmodulierter Technik (IMRT): Dünndarm, Enddarm und Blase können mit diesem Verfahren besonders gut geschont werden.
  • Externe Hochpräzisions-Strahlentherapie in bildgeführter Technik (IGRT): Knochen- und Weichteilstrukturen können unmittelbar vor der Bestrahlung durch eine Computertomographie (sog. Cone-Beam-CT) sichtbar gemacht werden. Das  Bestrahlungsfeld kann sehr exakt auf das Tumorgebiet ausgerichtet werden.
  • Externe Strahlentherapie und HDR-Brachytherapie (in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf )

Nachsorge

Nach Ihrer Entlassung aus der stationären Behandlung übernimmt Ihr niedergelassener Urologe Ihre weitere Betreuung und Nachsorge. Eventuell schließt sich eine Rehabilitationsmaßnahme an Ihren Aufenthalt bei uns an, zum Beispiel zum Erlernen von Beckenbodengymnastik.

Benötigen Patienten eine besondere Nachbehandlung nach dem Eingriff, wird das weitere Vorgehen im Prostatakrebszentrum in einer interdisziplinären Konferenz besprochen. Das Ärzteteam erstellt dabei eine entsprechende Therapieempfehlung. 

Wie beschrieben, versuchen wir während der Operation, die der Prostata anliegenden Nerven zu schonen, um Ihre Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten. Sollte es zu einer Schließmuskelschwäche der Harnblase kommen, helfen Ihnen unsere Experten des Kontinenzzentrums des Klinikums Lüneburg weiter. Die Spezialisten sind sehr erfahren in der Diagnostik und Behandlung von Kontinenzbeschwerden.

Sehr selten kommt es nach Prostatakrebseingriffen zu einer dauerhaften Schließmuskelschwäche. Diese kann man beispielsweise durch die Implantation eines künstlichen Harnblasenschließmuskels wirksam behandeln.

Psychoonkologische Begleitung

Viele Patienten erleben die Diagnose Prostatakrebs als einen tiefen Einschnitt ins bisherige Leben, der körperliche und seelische Belastungen zur Folge haben kann. Manche Patienten zögern, über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen oder wollen Angehörigen nicht zur Last fallen. Hier kann psychologische Unterstützung hilfreich sein.

Wir bieten Ihnen und Ihren Angehörigen Beratung und Begleitung, psychotherapeutische Gespräche und die Vermittlung von weiteren Hilfsmöglichkeiten, wie Selbsthilfegruppen, niedergelassene Psychotherapeuten oder Beratungsstellen an.

Zum Psychoonkologischen Dienst

Ihre Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Mario Kramer

Chefarzt

Facharzt für Urologie

Leiter des Prostatakrebszentrums

Prof. Dr. med. Minglun Li

Chefarzt

Facharzt für Strahlentherapie

Stellv. Leiter des Prostatakrebszentrums

Dr. Maurizio Aragona

Oberarzt

Facharzt für Urologie

Koordinator des Prostatakrebszentrums

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