Herzlich willkommen in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

Liebe Patientinnen, liebe Patienten, liebe Angehörige,

die Diagnose Krebs war sicher ein Schock für Sie, und das emotionale Verarbeiten der Erkrankung ist eine Herausforderung. Beim Bekämpfen des Tumors werden wir Ihnen unterstützend zur Seite stehen.

Die Radioonkologie (auch Strahlentherapie oder Radiotherapie genannt) nutzt die Vorteile ionisierender Strahlung zur Bekämpfung von Tumorerkrankungen – insbesondere Krebs. Der Einsatz einer Strahlentherapie als ein lokales aber nicht-invasives Verfahren hilft uns Ärzten, Organe und ihre Funktionen zu erhalten.

Mit dem Einsatz von Konzepten und Technologien ist diese Therapieform heute erfolgreicher als allgemein bekannt. Fast 60 Prozent aller Patienten mit einer Krebserkrankung erhalten im Laufe ihrer Behandlung eine Strahlentherapie. Bei etwa 40 Prozent aller dauerhaften Tumorheilungen ist sie Bestandteil der Therapie oder sogar die einzige Behandlungsform. Im medizinischen Alltag gehört sie längst zur selbstverständlichen Routine. 

Unsere Klinik hat mit der Betreuung von mehr als 1.000 Patienten pro Jahr einen Erfahrungsschatz mit überregionaler Bedeutung. Eine Gruppe erfahrener Fachärzte bemüht sich in ständigem Dialog mit den Kollegen der Onkologischen Zentren, das für Sie optimale Therapiekonzept und dessen Umsetzung zu entwickeln. 

Während Ihres Aufenthaltes bei uns stehen wir Ihnen bestmöglich zur Seite, medizinisch wie pflegerisch. Während Ihres gesamten Aufenthalts sind wir bemüht, Ihnen die oft physisch und psychisch schwierige Zeit zu erleichtern. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir das für Sie optimale Therapieziel erreichen. Wenden Sie sich bei Fragen gern an uns.

Mit den besten Wünschen für Ihre Genesung
Prof. Dr. med. Minglun Li
Chefarzt

Das Leistungsspektrum der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

Zielgenau helfen: Die Strahlentherapie

Bestrahlen oder nicht bestrahlen? – Das ist die Frage, vor der die Fachärzte für Strahlentherapie, die Radioonkologen, regelmäßig stehen. Es gilt abzuwägen, ob vielleicht eine Chemotherapie ihren Zweck besser erfüllt, ein chirurgischer Eingriff sinnvoll erscheint oder ob man die Verfahren kombiniert. 

Das entscheidet das Ärzteteam unserer Klinik nicht allein: Ein Team von Spezialisten aus den verschiedenen Fachbereichen, wie dem Brustkrebszentrum, dem Gynäkologischen Krebszentrum, dem Darmkrebszentrum, Pankreaskarzinomzentrum und Prostatakrebszentrum oder der interdisziplinären Tumorkonferenz, befasst sich vor Ort mit dem individuellen Krankheitsbild und trifft erst nach gründlicher Beratung gemeinsam mit Ihnen diese wichtige Entscheidung.

Spricht die Erkrankungssituation für eine Strahlentherapie, kommen in unserer Klinik modernste Geräte und Spezialisten zum Einsatz. Zunächst wird die Bestrahlung exakt geplant: Die dreidimensionale, computergesteuerte Bestrahlungsplanung – mit Hilfe bildgebender Verfahren wie der Computertomographie (CT), der Kernspintomographie (MRT) und der Positronen-Emissionstomographie (PET) – ermöglichen eine präzise Darstellung von Tumor und Organsystemen. 

Mit hoher Zielgenauigkeit kann so der Tumor von der Bestrahlung erfasst und das gesunde Gewebe geschont werden. So wurde die Wirksamkeit der Strahlentherapie entscheidend verbessert und ihre Nebenwirkungen gleichzeitig reduziert.

Im Gegensatz zu der „systemischen“ (medikamentösen) Therapie ist die Strahlentherapie eine rein örtliche bzw. regionale Maßnahme, d. h. sie wirkt nur im Bereich des Bestrahlungsfeldes. Dies gilt sowohl für die (erwünschte) tumorzerstörende Wirkung als auch für die (unerwünschten) Nebenwirkungen. Für bestimmte Tumoren wurden in den letzten Jahren Möglichkeiten entwickelt, die Vorteile der lokalen und der systemischen Behandlung zu kombinieren.

Bestrahlung vor einer Operation

Bei manchen Erkrankungen (z. B. Enddarm-Krebs) kann man durch eine Vorbestrahlung – teilweise in Kombination mit einer Chemotherapie – die Heilungschancen verbessern. Die Tumoren schrumpfen unter der Behandlung und können dann leichter entfernt werden.

Manche Tumoren, die bei Diagnosestellung für eine Operation zu groß erscheinen, können anschließend doch noch vom Chirurgen entfernt werden.
 

Bestrahlung nach einer Operation

Bei manchen Tumoren wird nach einer Operation routinemäßig oder in speziellen Situationen eine Nachbehandlung angeschlossen, um das Rückfallrisiko weiter zu reduzieren.

So ist die Nachbestrahlung nach brusterhaltender Operation ein fester Bestandteil der Behandlung von Brustkrebs – unabhängig vom Tumorstadium. Bei anderen Tumoren erfolgt eine Nachbestrahlung nur, wenn diese eine bestimmte Größe hatten oder ohne ausreichenden Sicherheitsabstand zu gesundem Gewebe operiert werden konnten.

   
 

Bestrahlung anstelle einer Operation

Eine Reihe bösartiger Erkrankungen kann durch eine alleinige Strahlentherapie geheilt werden. Bei einigen dieser Tumoren ist die Bestrahlung die einzig angewandte Therapieform.

Für andere Tumoren wäre zwar die Operation die Therapie der ersten Wahl, jedoch ist eine chirurgische Behandlung nicht immer möglich und sinnvoll. Ein Grund dafür können Begleiterkrankungen sein, die einen großen Eingriff mit Narkose zu risikoreich erscheinen lassen. Ein zweiter Hinderungsgrund kann die Größe oder die Lage des Tumors sein, die es manchmal unmöglich machen, diesen chirurgisch zu entfernen, ohne lebenswichtige Strukturen zu verletzen. Manche Patienten können sich auch nicht zu einer Operation entschließen.

In solchen Situationen kann man unter Umständen auch mit einer alleinigen Strahlentherapie noch eine Heilung erzielen. Bei vielen Tumoren kann durch die Bestrahlung eine mit Organverlust verbundene Operation vermieden werden.

Beispiele:

Kehlkopfkrebs: Durch die operative Entfernung des Kehlkopfes ist die Stimme unwiederbringlich verloren. Mit einer Strahlentherapie ist in bestimmten Stadien eine Tumorheilung möglich, ohne dass die Stimmfunktion wesentlich beeinträchtigt wird.

Prostatakrebs: Die Radikaloperation ist meist mit einem Verlust der Potenz verbunden. Durch eine Strahlentherapie kann sie hingegen – ohne entscheidende Einbuße der Heilungschancen – oft erhalten werden, auch eine Inkontinenz tritt in der Regel nicht auf.

Wie läuft eine Strahlenbehandlung ab?

Die Bestrahlung wird heute „maßgeschneidert“ für jeden einzelnen Patienten auf der Grundlage einer Computertomographie geplant. Dabei erstellen ein Arzt und ein Medizinphysiker computergestützt einen individuellen Bestrahlungsplan. Zentral dabei: höchsteeffektiv bestrahlen und gleichzeitig gesundes Gewebe so weit wie möglich schonen. Die Behandlung erfolgt abgestimmt auf die individuelle Situation des Patienten meistens über mehrere Wochen. 

Vor der Bestrahlung müssen Sie die entsprechende Körperregion entkleiden. Bitte bringen Sie zu jeder Bestrahlung ein Handtuch mit, damit Sie möglichst bequem und warm liegen können.

Die Medizinischen Technologinnen und Technologen für Radiologie (MTR) werden mit den Vorbereitungen für Ihre Behandlung schon weitestgehend fertig sein, wenn Sie den Bestrahlungsraum betreten. Sie legen sich auf den Bestrahlungstisch und werden anschließend in die Behandlungsposition gefahren. Sie sollten dann so entspannt und ruhig wie möglich liegen. Um die Körperbewegungen noch stärker zu reduzieren und um die Genauigkeit zu verbessern, werden besondere Lagerungshilfen benutzt. Während der eigentlichen Bestrahlung ist das Bestrahlungsteam außerhalb des Bestrahlungsraumes. Das Team kann Sie über Kameras und eine Sprechanlage jederzeit sehen und hören und die Bestrahlung bei Bedarf jederzeit unterbrechen. Nach der Bestrahlung helfen Ihnen die MTR aufzustehen und Sie können sich wieder anziehen. Den genauen Ablauf wird Ihr Arzt mit Ihnen bei einem Gespräch nochmals erläutern. 

Für eine Sitzung können Sie mit einem Aufenthalt von zehn bis 15 Minuten im Bestrahlungsraum rechnen. Bitte planen Sie für Ihre erste Bestrahlung etwas mehr Zeit ein (etwa 30 Minuten), da unmittelbar vor dem Beginn der Behandlung alle Einzelheiten Ihres Bestrahlungsplanes nochmals überprüft und Spezialaufnahmen zur Lagerungskontrolle angefertigt werden. Die eigentlichen Bestrahlungen werden von erfahrenen MTR durchgeführt, die speziell für diese Aufgabe ausgebildet wurden.

       

Weitere Informationen

Nach der Therapie, wie geht es weiter?

Die weitere Nachsorge wird „interdisziplinär” d. h. wechselweise und in Zusammenarbeit mit Ihren behandelnden Ärzten (z. B. Hausarzt, Facharzt, Strahlentherapeut) erfolgen. Die zeitlichen Abstände werden im ersten Jahr relativ kurz sein und sich später verlängern. Falls Beschwerden auftauchen, sollten Sie selbstverständlich auch jederzeit „außer der Reihe“ Ihren Arzt aufsuchen.

Wichtig:

Mindestens einmal im Jahr sollte die Nachsorge bei jedem bestrahlten Patienten unbedingt vom Radioonkologen durchgeführt werden. Nebenwirkungen nach Bestrahlung können noch Jahre nach Behandlungsende auftreten und werden nicht selten fehlgedeutet. Nur der Strahlentherapeut hat die Ausbildung und Erfahrung, solche Nebenwirkungen richtig zu erkennen und zu behandeln.

Leider passiert es auch immer wieder, dass bei bestrahlten Patienten andere Erkrankungen oder ein Tumorrückfall fälschlich als „Strahlenfolgen“ missdeutet werden. Dies ist für die Betroffenen besonders dann von großem Nachteil, wenn durch solche Fehldiagnosen eine wirksame Behandlung verzögert oder verhindert wird.

In die Nachsorge können auch apparative Untersuchungen wie Röntgen- aufnahmen, Ultraschall, Computertomographie u. ä. einbezogen werden.
Dazu, wie häufig diese durchgeführt werden sollten, wird Sie Ihr Arzt beraten.

Anmeldung zur Strahlentherapie

Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung

Telefonische Terminvereinbarung:
Tel. 04131 77 2288
Sie finden uns in Gebäude G


Was muss ich zu meinem ersten Termin mitbringen?

  • Aktuelle Überweisung (für jedes Quartal eine neue Überweisung)
  • Ihre Versichertenkarte
  • Arztbriefe, Histologie, diagnostische Aufnahmen, falls vorhanden
  • Die Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, am besten mit Originalverpackung
  • Selbstverständlich können Sie auch eine Begleitperson mitbringen.

Unsere Station

Unser Team: Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Minglun Li

Chefarzt

Facharzt für Strahlentherapie

Stellv. Leiter des Prostatakrebszentrums

Claudia Pirsch

Sekretariat

Tel. 04131 77 2281
Fax 04131 77 2289

Oberärztinnen und Oberarzt | Fachärztin

Bettina Lautenschläger

Leitende Oberärztin

Fachärztin für Strahlentherapie

Matthias A. Gupta

Oberarzt

Facharzt für Strahlentherapie
Facharzt für Radiologie

Annette Rubbert

Oberärztin

Fachärztin für Strahlentherapie
Fachärztin für Radiologie

Daniela Söht

Fachärztin für Strahlentherapie

Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung

Luca Ackermann-Kruppa

Mohamed Elkhair

Tawfiq Mihi

Dr. med. Saskia Stolze

Dr. med. Tina Wendt

Pflegerische Stationsleitungen

Kathrin Hötzmann

Pflegerische Leitung Station F.0

Tel. 04131 77 2900

Kooperationspartner und Zertifizierungen

Weiterbildungsermächtigungen

Am Klinikum Lüneburg sind umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten für die Facharztausbildung etabliert. Sie können auf der entsprechenden Seite dieser Homepage in der Übersicht eingesehen werden.

In der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie sind zur Facharztausbildung folgende Weiterbildungsermächtigungen vorhanden:

Facharzt/Fachärztin für Strahlentherapie:

  • Fachweiterbildung Strahlentherapie (3 Jahre)
  • Klinische Tätigkeit Strahlentherapie (1 Jahr)
  • Eingeschränkte Fachkunde „Schnittbildverfahren zur Bestrahlungsplanung“ nach der Röntgenverordnung (1 Jahr)