Unser Ziel ist es, Ihnen maßgeschneidert die bestmögliche Therapiekombination anzubieten. In sogenannten Tumorkonferenzen tragen wir das Wissen über die einzelnen Patienten zusammen und erarbeiten dann gemeinsam die individuell beste Therapiestrategie. Gastroenterologen, die sich auf die Verdauungsorgane spezialisiert haben und alle endoskopischen Untersuchungen vornehmen und Viszeral- sowie Thoraxchirurgen als Experten für die Bauch- bzw. Brustkorbchirurgie nehmen an diesen Tumorkonferenzen ebenso teil wie Strahlentherapeuten, Onkologen, Radiologen und Pathologen.
Die Entscheidung, ob beispielweise eine Operation oder eine kombinierte Strahlen- und/oder Chemotherapie durchgeführt wird, richtet sich nach Lage des Krebses, Ausdehnung, dem Krankheitsstadium und dem Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung sowie den individuellen Voraussetzungen der Patienten.
Darmkrebs ist gut behandelbar, in einem frühen Stadium auch heilbar, deshalb muss er örtlich begrenzt sein und keine Tochtergeschwülste gebildet haben. In fortgeschrittenen Stadien dient die Therapie dazu, den Krebs weitestgehend zu entfernen, eine weitere Ausbreitung des Tumors zumindest aufzuhalten. In fast allen Fällen ist die Operation des Tumors der erste wichtige Schritt der Behandlung. Die feingewebliche Untersuchung des Tumorgewebes ergibt dann das Stadium der Erkrankung und das Wachstumsverhalten des Tumors. Daraus ergibt sich die weitere Planung der Krebstherapie.
Stadium I:
Frühe Form des Darmkrebses mit hervorragenden Heilungschancen. Der tumortragende Darmabschnitt wird mit den Lymphknoten und begleitenden Lymphgefäßen entfernt.
Stadium II:
Dieses Stadium zählt noch als Frühstadium. Nach fünf Jahren leben noch 85 Prozent der Patienten, d. h. eine vollständige Heilung ist möglich. Es muss immer eine Operation durchgeführt werden, beim Mastdarmkrebs wird nach der Operation zusätzlich eine kombiniert Strahlen- und Chemotherapie empfohlen. Beim Dickdarmkrebs kann in besonderen Fällen (großer Tumor, erschwerte Operationsbedingungen) eine nachfolgende Chemotherapie empfohlen werden.
Stadium III:
Bereits fortgeschrittene Erkrankung, aber auch hier leben nach 5 Jahren noch gut 50 % der Patienten. Beim Dickdarmkrebs ist nach der Operation eine Chemotherapie erforderlich. Beim Mastdarmkrebs schließt sich nach der Operation eine kombinierte Chemo- und Strahlentherapie an, sofern sie nicht bereits vor der Operation erfolgt ist.
Stadium IV:
Darmkrebs im Stadium IV bedeutet ein fortgeschrittenes Stadium mit Absiedelungen in anderen Organen. Eine Heilung ist eher die Ausnahme als die Regel. Sofern möglich, erfolgt eine Operation mit vollständiger oder teilweiser Entfernung des Tumors. Die Entfernung von Tochtergeschwülsten kann ebenfalls möglich und sinnvoll sein.
Beim Dickdarmkrebs erfolgt im Anschluss eine Chemotherapie, beim Mastdarmkrebs eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie.
Bei Patienten mit einem hohen Erkrankungsrisiko (z. B. FAP, s. o.), kann es erforderlich sein, den gesamten Dick- und Mastdarm zu entfernen.
Bei Erkrankung des Mastdarmes ist es u. U. erforderlich, den gesamten Schließmuskel zu entfernen, um den geforderten Sicherheitsabstand zum Tumor einzuhalten. Es muss dann ein künstlicher Darmausgang (Stoma, Anus praeter) angelegt werden.