Wenn der Tumor in einem relativ frühen Stadium entdeckt wird, besteht die Möglichkeit, ihn mit dem Ziel der Heilung des Betroffenen zu operieren. Leider wird der Tumor jedoch oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, oft haben sich bereits Tochtergeschwülste entwickelt. Dann kannder Tumor durch die Operation oft nicht mehr komplett entfernt werden.
Wenn der Tumor im Kopf der Bauchspeicheldrüse sitzt, ist die Operation umfangreich. Der Kopf der Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, die Gallenblase und ein Teil des Gallenhauptganges müssen entfernt werden. Je nach Operationsmethode wird auch ein Teil des Magens entfernt (Kausch-Whipple). Die heute häufiger angewandte Methode nach Traverso-Longmire erhält den Magen, die Absetzung liegt im Beginn des Zwölffingerdarmes. Eine Dünndarmschlinge wird dann mit dem Rest der Bauchspeicheldrüse, dem Gallengang und dem Magen neu verbunden.Je nach Tumorausdehnung muss manchmal die gesamte Bauchspeicheldrüse entfernt werden. Gelegentlich muss das Blutgefäß, welches das Blut aus dem gesamten Darm zur Entgiftung in die Leber transportiert (Pfortader) und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kopf der Bauchspeicheldrüse liegt, teilweise mitentfernt werden. Es handelt sich um einen großen Eingriff, der drei bis fünf Stunden dauert.
Sitzt der Tumor im Schwanzbereich der Bauchspeicheldrüse, ist der Eingriff weniger umfangreich. In einer sogenannten Linksresektion wird der tumortragende Anteil der Bauchspeicheldrüse entfernt. In der Regel ist die Entfernung der Milz nicht zu umgehen. Eine Rekonstruktion ist in diesem Fall nicht erforderlich.
Als Operationsmethode bieten wir u.a. den roboter-assistierten Eingriff mit dem daVinci-System als Weiterentwicklung der minimal-invasiven Technik an der Bauchspeicheldrüse und bei Bauchspeicheldrüsenkrebs im Klinikum Lüneburg an.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Operationsmethode.
Operation mit dem DaVinci-System
Mögliche Komplikationen bei Operationen an der Bauchspeicheldrüse sind Undichtigkeiten im Bereich der neuen Verbindungen, vor allem zwischen Bauchspeicheldrüse und Dünndarm, die meistens eine Folgeoperation nach sich ziehen.
Das Auftreten einer Zuckerkrankheit, ggf. Mangel an Verdauungsenzymen und eine mögliche, in der Regel vorübergehende Magenentleerungsstörung müssen medikamentös behandelt werden.
Bei bereits bestehenden Tochtergeschwülsten muss die Operationsindikation sehr genau geprüft und mit dem Betroffenen besprochen werden.
Sollte der Tumor lokal nicht mehr zu operieren sein, kann der Gallengang entweder endoskopisch mit einem sogenannten Stent versorgt oder operativ neu an den Darm angeschlossen werden. Wenn der Zwölffingerdarm durch den Tumor verschlossen wird, kann ein anderer Dünndarmteil als Umgehung an den Magen angeschlossen werden. Es handelt sich hierbei um Palliativeingriffe.
Nach dem Eingriff an der Bauchspeicheldrüse
Sie werden nach der sehr umfangreichen und damit auch lange dauernden Operation zunächst auf der Intensivstation betreut. Hier ist eine bestmögliche Überwachung und Betreuung durch Anästhesisten und Chirurgen rund um die Uhr gewährleistet. Sobald sich Ihr Zustand stabilisiert hat, erfolgt die Verlegung auf eine normale Station.
Sie werden in der frühen Phase nach der Operation nicht wieder sofort Nahrung zu sich nehmen können, die Ernährung erfolgt mehrere Tage über eine durch die Nase in den Dünndarm gelegte Sonde. Nach der Operation erfolgt eine erneute Beratung in der Tumorkonferenz, hier wird die individuelle Therapie für Sie festgelegt.
Alle Schritte der Nachbehandlung, wie Chemotherapie, evtl. notwendige Einstellung des Blutzuckers, Ernährung, Rehabilitation und eventuell erforderliche häusliche pflegerische Unterstützung, werden von uns eingeleitet. Ihr Hausarzt wird umfassend darüber informiert.